Drama beim Derby-Fanmarsch am vergangenen Spiel-Sonntag in Linz: Ein 15-jähriger LASK-Fan wurde mitten in der Innenstadt von einem verbotenen Feuerwerkskörper erwischt und am Nacken schwer verletzt.
Ein Mann mit Sturmmaske soll den Bengalo direkt hinter dem Jugendlichen gezündet haben. Die glühend heißen Teile landeten im Nacken des Burschen, der mit einer handflächengroßen Brandwunde ins Linzer Kepler Klinikum gebracht werden musste.
Er habe "noch bemerkt, was da passiert ist, und hat versucht, die heißen Teile wegzuwischen. Als er bemerkt hat, dass das nicht mehr hilft, ist er geflüchtet", erzählte die Mutter des 15-Jährigen den "OÖN". Die Polizei bestätigte den Vorfall, eine Anzeige wegen fahrlässiger Körperverletzung gegen Unbekannt wurde schon eingebracht.
Die Mutter ist sauer: "Uns ist klar, dass dieser konkrete Fall ein Unfall war und dass wir den Verursacher wohl realistischerweise nicht mehr finden." Dass Pyrotechnik bei den Fanmärschen noch immer ein Problem ist und nicht strenger kontrolliert wird, stößt ihr sauer auf. Für ihren Sohn gilt daher jetzt: Stadion ja, Fanmarsch nein.
Laut Polizei-Experte Johannes Prager kommt es bei Märschen öfter zu Verletzungen durch Bengalos, als offiziell bekannt ist. Viele Betroffene gehen gar nicht erst zum Arzt – oder geben andere Gründe für ihre Brandwunden an. "Die Dunkelziffer ist sehr hoch." Auch Kinder seien immer wieder betroffen, so der Leiter der szenekundigen Beamten.
Klar ist: Bengalos sind streng verboten – und brandgefährlich: "Bei den Märschen wird leider oft gar kein Sicherheitsabstand eingehalten, die Leute gehen dicht an dicht." Wenn dann Feuerwerkskörper gezündet werden, sei das "wahnsinnig heiß und wahnsinnig gefährlich".
