Das Konzept erinnert ein bisschen an den israelischen Iron Dome. Nur dass das Photon Matrix genannte Gadget statt Raketen Stechmücken unschädlich macht. Und zwar bis zu 30 Stück pro Sekunde, wie der Erfinder Jim Wong aus dem chinesischen Changzhou schreibt.
Um die Insekten ausfindig zu machen, setzt sein Gerät auf Lidar (Light Detection and Ranging). Die auch als Laser-Radar bekannte Technologie sendet gebündeltes Licht aus, das zurückgeworfen wird, wenn es auf Objekte trifft. So berechnet das Photon Matrix die genaue Position der Mücken. Dafür braucht es nach Angaben des Herstellers gerade einmal drei Tausendstelsekunden. Hat der Lidar die Mücke ausgemacht, schießt ein weiterer Laserstrahl das Insekt tot.
So funktioniert Lidar
Lidar steht für "Light detection and ranging", was auf Deutsch ungefähr Lichterkennung und Entfernungsmessung bedeutet. Bei der Technologie tastet ein Laser oder mehrere die Umgebung ab. Anhand der Reflexionen entsteht so ein Bild der Umgebung. Der Vorteil der Technologie ist, dass Wolken, Nebel oder Regen für den Laser keine Rolle spielen.
Der Wirkungsradius des Photon Matrix beträgt je nach Version drei bis sechs Meter. Die Zielobjekte dürfen nicht schneller als 1 Meter pro Sekunde fliegen und können zwischen zwei und 20 Millimetern groß sein. Damit kann das Gerät Stechmücken aller Arten bekämpfen, die mit 0,4 bis 0,7 Metern pro Sekunde unterwegs sind. Auch Sand- und Fruchtfliegen soll der Laser abschießen können. Wespen und Fliegen sind dagegen deutlich zu schnell und zum Teil auch zu groß für die Laserwaffe.
Die Sicherheit für Menschen, Haustiere und auch Vögel wird laut dem Hersteller dadurch gewährleistet, dass bei Objekten, die deutlich größer als eine Mücke sind, der Laser nicht aktiviert wird. In Kommentaren zu YouTube-Videos von Photon Matrix haben Userinnen und User allerdings Bedenken geäußert, dass Reflexionen des Laserstrahls etwa über Spiegel bei Menschen zu Augenschäden führen könnten. Jim Wong hat dazu bisher keine Stellung genommen.
So viel Technologie hat ihren Preis und so kostet das Gerät zurzeit rund 400 Euro für die Basisversion mit einer Reichweite von drei Metern und gut 500 Euro für die Pro-Version mit 6 Metern Reichweite.
Wichtig ist es an dieser Stelle anzumerken, dass sich das Gerät derzeit noch in Entwicklung befindet. Sollte es so funktionieren, wäre es der erste Anti-Mücken-Laser, der Marktreife erreicht. Photon Matrix kann zurzeit auf der Crowdfunding-Plattform Indiegogo vorbestellt werden. Jim Wong verspricht eine Auslieferung ab Oktober, während die Hauptproduktion im März 2026 starten soll.
Das Interesse scheint da zu sein. So sind bereits über 500.000 Euro zusammengekommen, womit das Finanzierungsziel von rund 17.000 Euro deutlich übertroffen wurde. Wie immer bei Crowdfunding-Plattformen besteht allerdings das Risiko, dass das angepriesene Produkt schlussendlich doch nicht erscheint und man seine Investition abschreiben muss.
