Chip-Krise

China signalisiert Ausnahmen beim Nexperia-Chip-Export

China signalisiert Ausnahmen beim Exportverbot für Nexperia-Chips und sorgt damit für Hoffnung auf Entspannung in der europäischen Industrie.
Digital  Heute
01.11.2025, 16:52
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Aus Peking kommen jetzt "positive erste Signale" für die deutsche Industrie, die wegen Chip-Lieferproblemen und drohenden Produktionsstopps unter Druck steht. China will Ausnahmen beim Exportverbot für bestimmte Nexperia-Chips machen.

"Wir werden die tatsächliche Situation der Unternehmen umfassend berücksichtigen und Ausnahmen für Exporte gewähren, die die Kriterien erfüllen", so das chinesische Handelsministerium am Samstag. Ein Sprecher des deutschen Wirtschaftsministeriums spricht von "positiven ersten Signalen der Entspannung".

Die niederländische Regierung hatte Ende September Nexperia, das zum chinesischen Konzern Wingtech gehört und seinen Sitz in den Niederlanden hat, unter ihre Kontrolle gestellt. Daraufhin verbot Peking den Export von Nexperia-Chips nach Europa und warf den USA vor, sich in niederländische Gerichtsverfahren einzumischen, um den chinesischen Chef von Nexperia abzusetzen.

Lieferengpässe und Produktionsstopps befürchtet

Nexperia ist ein wichtiger Großlieferant für Halbleiter, die in elektronischen Steuergeräten von Fahrzeugen und Maschinen verwendet werden. Europäische Autohersteller und Maschinenbauer befürchten daher Lieferengpässe und Produktionsstopps. Einige Firmen bereiten sogar Kurzarbeit vor.

Zwar werden Nexperia-Halbleiter auch in Europa produziert, sie werden aber zur Weiterverarbeitung nach China geschickt und erst danach wieder zu den europäischen Kunden exportiert.

Das chinesische Handelsministerium erklärte am Samstag, dass sich Firmen mit Problemen an das Ministerium oder die lokalen Handelsbehörden wenden können. Genauere Infos zu den Ausnahmen oder den nötigen Kriterien gab es aber nicht.

"Chaos in der globalen Lieferkette"

Laut dem Sprecher des deutschen Wirtschaftsministeriums ist "eine abschließende Bewertung" der Ankündigung aus Peking "derzeit noch nicht möglich". Peking macht am Samstag "die unzulässige Intervention der niederländischen Regierung in interne Unternehmensangelegenheiten" für "das aktuelle Chaos in der globalen Lieferkette" verantwortlich.

Wie das "Wall Street Journal" berichtet, war die Wiederaufnahme von Nexperia-Lieferungen Teil einer Handelsvereinbarung, auf die sich US-Präsident Donald Trump und Chinas Staatschef Xi Jinping am Donnerstag bei ihrem Treffen in Südkorea geeinigt haben.

Am Freitag haben Vertreter aus China und der EU in Brüssel über Handelsthemen gesprochen. Die Gespräche waren laut EU-Sprecher Olof Gill am Samstag eine "willkommene Gelegenheit für beide Seiten für ein Update zur Einführung und Umsetzung von Exportkontrollen".

Dabei ging es um "Kontrollen über von China eingeführte oder angebotene Seltene Erden sowie um Kontrollen und Entwicklungen auf EU-Seite". Nexperia wurde in der Mitteilung des Sprechers aber nicht ausdrücklich erwähnt.

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