Kultfigur der Kindheit

Comic-Held "Captain Future" feiert ein Comeback

Der Science-Fiction-Held der 1970er-Jahre kehrt als Graphic Novel zurück, mit mehr Tiefe, weniger Pathos und einer starken Agentin an seiner Seite.
24.06.2025, 21:24
Loading...
Angemeldet als Hier findest du deine letzten Kommentare
Alle Kommentare
Meine Kommentare
Sortieren nach:

Kommentare neu laden
Nach oben

Die Anime-Serie aus den späten 1970er-Jahren ist vielen Jüngeren heute kaum noch ein Begriff – doch für ältere TV-Fans war Captain Future einst Kult und Pflichtprogramm. Nun erlebt der legendäre Weltraumheld ein Comeback.

Beim größten Comicfestival Deutschlands, das am Wochenende in München stattfand, präsentierten der französische Autor Sylvain Runberg und der Zeichner Alexis Tallone ihre Neuinterpretation der Science-Fiction-Ikone. Ihr Ziel: Captain Future vom strahlenden Überhelden zu einer Figur mit mehr Tiefe und Brüchen weiterzuentwickeln.

"In der Anime-Serie ist Captain Future der klassische Superheld der 1970er-Jahre. Er hat vor nichts Angst, macht nichts falsch und ist auch ein wenig arrogant", erklärte Runberg laut Bayerischer Rundfunk (BR). "Wir wollten eine moderne Figur mit mehr Grautönen."

Was ist Captain Future?

Die japanische Zeichentrickserie basiert auf den Science-Fiction-Romanen von Edmond Hamilton aus den 1940er Jahren. Produziert vom Studio Toei Animation, wurde sie 1978 in Japan und 1980 in Deutschland ausgestrahlt und entwickelte sich schnell zum Kult. Die Serie erzählt die Abenteuer des genialen Wissenschaftlers Curtis Newton alias Captain Future, der mit seinem Team das Weltall bereist und gegen finstere Mächte kämpft. Unvergessen ist auch die eingängige Titelmelodie von Christian Bruhn.

Die Neuauflage sei ein Herzensprojekt von Runberg, Jahrgang 1971, der bereits über 150 Comics geschrieben hat. Gemeinsam mit Tallone habe er dem Helden seiner Kindheit neues Leben einhauchen wollen. 2017 habe Runberg an den französischen Verlag Kena geschrieben, um das Projekt vorzuschlagen.

VIDEO: Das legendäre "Captain Future"-Intro von Christian Bruhn

Unerwartet sei schon nach wenigen Stunden eine Zusage gekommen. Die Wiedergeburt von Curtis Newton alias Captain Future war besiegelt – gemeinsam mit Roboter Grag, dem Androiden Otto, Professor Simon Wright und Agentin Joan Landor.

Die Graphic Novel folge den Originalromanen von Edmond Hamilton und zitiere die Ästhetik der alten Anime-Reihe, verbinde aber Themen der Gegenwart. Captain Future werde auf dem Planenten Megara gegen ein autoritäres Regime und ein Virus, das Menschen in Monster verwandle, kämpfen.

Für Runberg steht dem BR zufolge Captain Future für Werte wie Toleranz, Empathie und demokratisches Handeln. Gerade Empathie sei in Zeiten wachsender gesellschaftlicher Spaltung von zentraler Bedeutung, als Voraussetzung für eine funktionierende Demokratie.

Er sage dies auch mit Hinblick auf Tech-Milliardär Musk: "Wenn jemand wie Elon Musk behauptet, Empathie sei das Problem der westlichen Zivilisation, sagt das alles." Auch Joan Landor sei neu gedacht worden: nicht mehr bloß Begleiterin, sondern eigenständige Spezialagentin. Kompetent, klischeebefreit und klar positioniert.

{title && {title} } ,dob, {title && {title} } 24.06.2025, 21:24
Weitere Storys
Jetzt E-Paper lesen