Coronavirus

Corona-Albtraum — 3 Länder fordern Bundesheer-Hilfe an

Die Corona-Zahlen steigen und steigen. Weil in einigen Teilen Österreichs nun auch das Contact-Tracing kollabiert, muss das Bundesheer eingreifen.

Michael Rauhofer-Redl
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Erneut soll das Bundesheer bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie als unterstützendes Element zum Einsatz kommen. Archivbild.
Erneut soll das Bundesheer bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie als unterstützendes Element zum Einsatz kommen. Archivbild.
GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com

Österreich befindet sich inmitten der vierten Corona-Welle. Die Zahl der Geimpften stagniert im Wesentlichen seit Wochen. Doch gerade jetzt sind auch vollständig immunisierte Personen dazu aufgerufen, sich um eine Auffrischungsimpfung zu kümmern. Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) rief am Dienstag erneut dazu auf. In der gleichen Pressekonferenz verkündete der Ressortchef auch offiziell die nächste Stufe des Stufenplans der Bundesregierung (siehe unten). 

Was nun auch wieder verstärkt zum Problem wird, ist die Kontakt-Rückverfolgung von positiv auf Sars-CoV-2 getestete Personen. Experten sehen in einem funktionierendem Contact Tracing einen Grundpfeiler dafür, dass sich das Virus nicht unkontrolliert verbreiten kann. Doch wie "Heute" aus Kreisen des Corona-Krisenstabes des Bundes erfuhr, herrscht in mindestens drei Bundesländern akuter Personalnotstand für die notwendigen Nachforschungen. 

"Contact Tracing nicht mehr zu schaffen"

Bereits am Montag wurde bekannt, dass Kärnten das Bundesheer zur Unterstützung angefordert hat. Am Dienstag folgten dann auch Vorarlberg und Oberösterreich. In einer Begründung heißt es, dass "das Contact Tracing nicht mehr mit den bestehenden Kapazitäten zu schaffen ist". 

Ein Blick auf die Zahlen zeigt, dass vor allem in Oberösterreich dringender Bedarf an zusätzlichen Kräften herrscht. Alleine am Dienstag wurden hier fast 1.300 positive Corona-Fälle eingemeldet, um 500 mehr als am Vortag, als es noch "nur" 807 Fälle gewesen waren. Dramatisch: von diesen 807 Fällen weisen die offizielle Statistik 633 Fälle auf, in denen keine Kontaktperson oder Infektionsquelle vermutet werden oder die Infektionsquelle unbekannt ist. 

Jeder zweite Fall kann nicht nachverfolgt werden

Für ganz Österreich gilt ähnliches. Von rund 4.000 positiven Fällen am Montag kann bei knapp 2.000 Fällen, also der Hälfte der bestätigten Infektionen, eine Infektionsquelle nicht näher bestimmt werden. Aktuell sind in Österreich 306 Intensivbetten mit Covid-19-Patienten belegt. In der aktuellen Prognose, die bis zum 11. November reicht, gehen die Experten von 45 zusätzlich belegten ICUs in ganz Österreich aus. Wolfgang Mückstein hat sogar eine noch düstere Prognose. Er glaubt an 400 belegte Intensivbetten und somit das Erreichen der nächsten Stufe schon kommende Woche. 

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    LOUAI BESHARA / AFP / picturedesk.com