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Corona-Datenpanne in Tirol – fast 25.000 Betroffene

Der ehemalige Chef von HG Lab Truck soll personenbezogene Daten von über 24.000 positiv getesteten Tirolern per E-Mail in Umlauf gebracht haben. 

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Der ehemalige Chef von HG Lab Truck soll personenbezogene Daten von über 24.000 positiv getesteten Tirolern per E-Mail in Umlauf gebracht haben. (Symbolbild)
Der ehemalige Chef von HG Lab Truck soll personenbezogene Daten von über 24.000 positiv getesteten Tirolern per E-Mail in Umlauf gebracht haben. (Symbolbild)
STR / Keystone / picturedesk.com

Wie der "Standard" und ORF Tirol berichten, wurden den beiden Medien Daten von über 24.000 Tirolern zugespielt. Aufgrund einer Datenpanne seien die positiven Coronatest-Befunde jener mitsamt deren personenbezogenen Daten übermittelt worden.

Der ehemalige Chef von HG Lab Truck, Herwig, soll die Excel-Tabelle per E-Mail selbst in Umlauf gebracht und sie an firmenexterne Personen verschickt haben. 

"Erschreckende Sorglosigkeit"

Für Datenschutz-Experte Thomas Lohninger von epicenter.works handelt es sich dabei um eine "erschreckende Sorglosigkeit". Herwig selbst stritt das Versenden der Mail auf Anfrage nicht ab, berichtet der ORF. Er habe die Mail am 10. August zum Zweck eines "Back-ups" verschickt.

Sie sei sehr wohl verschlüsselt gewesen, sagte er in einer zweiten, späteren Stellungnahme. Weitere Überprüfungen hätten unterdessen gezeigt, dass es einen "Hackerangriff" auf sein Mailpostfach gegeben habe. Dazu würden jetzt "IT-forensische Untersuchungen" durchgeführt, so der ORF.

Sensible Daten

Die zugespielten Daten beinhalten die Testergebnisse aller Tiroler, die im Zeitraum zwischen Jänner und Juni 2021 positiv getestet wurden. Laut ORF Tirol seien die Daten in einer einfachen Excel-Tabelle angeführt – "hochsensible Daten, die eigentlich besonders geschützt sein sollten", so der Datenschutz-Experte.

Denn neben den positiven Testergebnissen seien der Liste auch Name, Adresse und Geburtsdatum entnehmbar. Welche schwerwiegenden Konsequenzen das Datenleck für Betroffene haben könnte, schilderte Lohninger gegenüber "ORF Tirol".

Daten könnten Arbeitgeber abschrecken

Eine Infektion könnte nämlich eine "Long Covid"-Erkrankung nach sich ziehen. Listen mit positiven Testergebnissen könnten beispielsweise potenzielle künftige Arbeitgeber abschrecken, aber auch zur Ablehnung bei privaten Krankenkassen führen, meinte Lohninger.

Prüfung durch Datenschutzbehörde

Weiters heißt es, dass das Rechercheteam das Datenleck vorab auch an die Datenschutzbehörde meldete. Sie wird eine Prüfung des Falles wegen eines möglichen Verstoßes gegen die Datenschutzgrundverordnung einleiten, sagte der stellvertretende Leiter Matthias Schmidl.

➤ Betroffene, also so gut wie alle Tiroler, die zwischen Jänner und Juni 2021 positiv auf das Coronavirus getestet wurden, können kostenlos Beschwerde bei der Datenschutzbehörde einlegen.

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