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Datenpanne: Grazer erhält Testergebnis von Salzburgerin

Eine Datenpanne sorgte bei einem Steirer für Verwunderung: In seinem Grünen Pass entdeckte er ein Corona-Testergebnis – allerdings nicht sein eigenes. 

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Einem Steirer wurde das Testergebnis einer Salzburgerin in den Grünen Pass eingetragen. (Symbolbild) 
Einem Steirer wurde das Testergebnis einer Salzburgerin in den Grünen Pass eingetragen. (Symbolbild) 
HANS KLAUS TECHT / APA / picturedesk.com

Laut einem Bericht der "Kleinen Zeitung" kam es zuletzt zu einer Datenpanne, wodurch das Testergebnis einer Salzburgerin fälschlicherweise im Grünen Pass eines Steirers mit gleichem Geburtsdatum eingetragen wurde.

Der 19-Jährige habe zuletzt bemerkt, dass in seinem Grünen Pass neben seinem eigenen Impfzertifikat plötzlich auch das Resultat eines negativen Antigentests eingetragen war. Die Verwunderung des jungen Mannes war groß – er hatte zuvor nämlich gar keinen Test gemacht. Der "Kleinen Zeitung" gegenüber schilderte er: "Ich habe das Dokument geöffnet und bemerkt, dass es von einer jungen Frau stammt." 

 "Sie hat scheinbar zufällig am selben Tag Geburtstag", so der Mann.

Doppelt eingetragen

Wie sich später herausstellte, wurde scheint der Nachweis auch im Grünen Pass der Salzburgerin auf. Nach Kontaktaufnahme von Seiten der Zeitung schilderte die junge Frau, dass auch sie das Ergebnis des Antigentests erhalten habe und per SMS darüber informiert worden sei. 

Erst bei dem Gespräch mit der "Kleinen Zeitung" wurde die ebenfalls 19 Jahre alte Frau darüber in Kenntnis gesetzt, dass eine fremde Person ihre Gesundheitsdaten einsehen könne. 

"Schlampigkeitsfehler"

Besonders erzürnt der Vorfall Datenschützer. Thomas Lohninger etwa, Geschäftsführer des Datenschutz-Vereins epicenter.works, zeigte sich laut der Zeitung über den Vorfall "erschreckt, aber nicht verwundert." Er betont, dass dieser Vorfall vom Gesundheitsministerium sehr genau geprüft werden müsse, denn: 

"Das ist keine Hackerattacke, sondern ein Schlampigkeitsfehler."

Ebenso müsse geklärt werden, ob es sich bei der Panne um einen System- oder Anwendungsfehler handelt. Der Vorfall stellt aber sowohl Gesundheitsministerium als auch die AGES vor ein Rätsel. Grundsätzlich ist aber das Gesundheitsministerium für die Datenverarbeitung verantwortlich – so die Angaben auf der Homepage des Grünen Passes.

"Massiver Anfängerfehler"

Solch eine Datenpanne dürfe allerdings nicht passieren, betont Lohninger. "Wenn Zertifikate falsch zugeordnet werden, ist das ein massiver Anfängerfehler. Das darf einfach nicht passieren, bei einem System, das 1,9 Millionen Euro gekostet hat."

Zudem übte Lohninger auch heftige Kritik an den digitalen Fähigkeiten der Bundesregierung, heißt es weiter. "Es geht um IT-Kompetenz und Projektmanagement. Beides ist stark ausbaufähig", erläutert der Experte. Im privaten Sektor könne man zum Konkurrenten wechseln, beim eigenen Staat ginge das nicht so einfach. Aus diesem Grund müsse der Bund solche Fehler unbedingt vermeiden. 

"Es geht um das Vertrauen der Bevölkerung."

Grüner Pass als "gescheitertes IT-Projekt"

Generell hat Lohninger wenig Gutes über den Grünen Pass zu sagen. Laut dem Experten hätte einiges besser gemacht werden können. Hier zieht er sogar den Vergleich mit "Kaufhaus Österreich" und "Österreich testet" und ordnet den Grünen Pass bei den gescheiterten IT-Projekten der Regierung ein.  

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