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Corona-Prozession in Wiener City erzürnt auch Kirche

Trotz Verbots planen zahlreiche Corona-Rebellen am Sonntag mit ein paar neuen Tricks auf einer altbekannten Route aufzumarschieren. 

Marlene Postl
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Keine Maske und kein Mindestabstand auf den Demonstrationen der Corona-Rebellen in der vergangenen Monaten
Keine Maske und kein Mindestabstand auf den Demonstrationen der Corona-Rebellen in der vergangenen Monaten
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Immer wieder fanden in Wien in den vergangenen Monaten Großdemonstrationen statt, auf denen sämtliche Corona-Maßnahmen missachtet wurden. Auf die Ankündigung etlicher Demonstrationen für dieses Wochenende wurde deswegen mit einem Verbot reagiert.

Im Vorfeld wurde am Samstag von der Polizei bereits scharf kontrolliert, beliebte Orte zur Versammlung nach und vor Demonstrationen sind mit Gittern abgesperrt. Um das Verbot zu umgehen, haben sich Corona-Leugner jetzt etwas Neues ausgedacht - am Sonntag soll nicht demonstriert, sondern "spaziert" werden. Unter dem Deckmantel einer religiösen Veranstaltung wollen die selbsternannten "Querdenker" gegen Mittag durch die Wiener City ziehen. 

Trotz der ausgiebigen Vorbereitung der Wiener Polizei wählten die Anführer der Gruppierung eine altbekannte Route – Start soll der Maria-Theresien-Platz sein, als Endpunkt wurde der Heldenplatz gewählt, wo am Sonntag eigentlich eine FPÖ-Demo mit Kundgebung von Herbert Kickl stattfinden sollte. Auf Social Media kündigte der Corona-Rebell Martin R. an, es solle die größte Demonstration seit 30 oder 40 Jahren werden. 

Erzdiözese warnt Katholiken vor "Etiketten-Schwindel"

Auch die Erzdiözese Wien hat die Ankündigung der pseudo-christlichen Veranstaltung im Netz erreicht. Schönborn-Sprecher Michael Prüller meldete sich in einem Interview zu Wort und nennt die Veranstaltung einen "klaren Missbrauch von Religion und Religionsfreiheit" und rät Katholiken davon ab, daran teilzunehmen. "Eine Demo wird auch durch religiöse Staffage nicht zu einer Prozession, sondern bleibt eine Demo. Katholiken sollten bei diesem Etikettenschwindel nicht mitmachen", so Prüller.