Kurse, Job, Beratung

Das müssen Flüchtlinge für Luxus-Wohnungen leisten

In Wien-Favoriten werden Wohnungen in einem Neubau an anerkannte Flüchtlinge vermietet. So gelangen sie an die hochmodernen Immobilien.
Robert Cajic
29.06.2025, 06:54
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In der Favoritenstraße 186 im 10. Wiener Bezirk steht ein nagelneues Wohngebäude mit moderner Architektur, Klimaanlage sowie Balkon oder Garten in jeder Wohnung. Zunächst wurden die Wohnungen auf einer Immobilienplattformen inseriert, es fanden sich aber offenbar zu wenige Mieter.

Nun dürfen anerkannte Flüchtlinge in das neue Mehrparteienhaus einziehen – umsonst gibt es die Wohnungen aber nicht. Das müssen Interessierte für einen Mietvertrag auf sich nehmen.

Miete, Kurse und Arbeitssuche als Kriterium

Der Eigentümer des Wohnhauses in der Favoritenstraße ist eine bekannte Wiener Autohändler-Familie. Dieser stellte das Gebäude der Diakonie zur Verfügung. Gemeinsam mit dem Fonds Soziales Wien (FSW) wurde daraus ein Pilotprojekt: Asylberechtigte, arbeitsfähige Flüchtlinge sollen hier für 18 Monate wohnen – mit klaren Regeln.

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Die Diakonie ist seit fast 30 Jahren in der Flüchtlingshilfe in Wien aktiv – und organisiert auch dieses Projekt. Es gibt verpflichtende Deutschkurse beim ÖIF, Trainings beim BFI, AMS-Kurse und Gespräche zur finanziellen Situation. Auch Workshops werden angeboten – etwa zu Themen wie Kindererziehung, Suchtprävention oder Gesundheit.

Die Familien müssen für Miete und Betriebskosten und weitere anfallende Kosten selbst aufkommen. Im Gegenzug gibt es Unterstützung bei der Integration: Wer einzieht, verpflichtet sich zu Sprachkursen, Beratungsgesprächen und der Arbeitssuche.

Das sagt Diakonie

Laut der Diakonie sind aktuell 106 von 110 Wohnungen vergeben. Die letzten vier sollen bald bezogen werden. Viele Bewohner sind Familien, einige wurden hier zusammengeführt. Ziel: Ein Leben ohne staatliche Hilfe, auf eigenen Beinen.

Die Maßnahmen werden laut der Diakonie von den Bewohnern mit großem Einsatz angenommen. Neben Kritik gab es auch tatkräftige Unterstützung von Anrainern – Sachspenden wie etwa Möbel und Kleidung für die Familien wurden entgegengenommen. Laut Diakonie ist das gute Miteinander vor Ort ein zentrales Ziel – daran werde laufend gearbeitet.

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Das Projekt ist vorerst auf 18 Monate begrenzt. Ob es danach weitergeht oder auf andere Häuser ausgeweitet wird, ist noch offen. Wie bei jedem Pilotversuch soll es eine genaue Auswertung geben – erst danach wird entschieden.

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