Die aktuelle Sinus‑Milieu‑Jugendstudie von INTEGRAL liefert ein differenziertes Bild junger Menschen in Österreich – und räumt mit Klischees auf. Zwar äußern 77 Prozent der 16‑ bis 29‑Jährigen, dass sie sehr oder eher positiv in ihre persönliche Zukunft schauen. Doch gleichzeitig geben 72 Prozent starke Sorgen um ihre Wohnsituation an und 56Prozent sorgen sich um ihre berufliche Zukunft – deutlich mehr als das in der Gesamtbevölkerung (47Prozent bzw. 31Prozent) der Fall ist.
"Bitte keine Pauschalaussagen", warnt Mitautor Martin Mayr. Er beschreibt, wie sehr Lebenswelten die Haltungen junger Menschen prägen: Beispielsweise sei unter den leistungsorientierten "Performern" die Zukunftserwartung mit 93Prozent besonders hoch – bei den "Konservativ‑Nostalgischen" hingegen nur bei 59Prozent.
Im Bereich Nachhaltigkeit zeichnen sich ebenfalls klare Unterschiede ab: Nur 20Prozent der jungen Menschen verzichten auf Flugreisen, bei Produkten mit langen Transportwegen liegt die Verzichtsbereitschaft bei 33Prozent. Zum Vergleich: In der Gesamtbevölkerung sind es 28Prozent bzw. 45 Prozent. In Sachen Mobilität dagegen sind Jugendliche klimabewusster unterwegs: 38Prozent nutzen öffentliche Verkehrsmittel so oft wie möglich (Gesamtbevölkerung: 31Prozent).
Ein weiteres Ergebnis betrifft den digitalen Alltag: "Ohne Social Media würde ich vieles verpassen, aber zumindest manchmal fühle ich mich dadurch unter Druck gesetzt." Dieser Aussage stimmen 80Prozent der Jugendlichen zu – im Vergleich zu 39Prozent der Gesamtbevölkerung.