Transfer zu Madrid scheiterte

Das verdiente Weltfußballer Matthäus bei Bayern München

Bei Bayern München verdiente Lotthar Matthäus das 200-fache im Vergleich zu seiner Zeit bei Mönchengladbach. Dennoch verzichtete er auf Geld.
Sport Heute
09.09.2025, 07:05
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Lothar Matthäus zählt zu den besten deutschen Fußballspielern aller Zeiten, kickte für Bayern München, Inter Mailand und wurde 1990 als Weltfußballer ausgezeichnet.

Nun legte der ehemalige, exzentrische Mittelfeldspieler im Buch „Transfer-Insider” alle seine Gehälter offen, erzählte von astronomischen und zugleich dubiosen Angeboten von Klubs aus der Serie A und offenbarte, warum sein Wechsel zu Real Madrid scheiterte.

Bayern bieten 200-faches Gehalt

"In München bezog ich knapp 500 000 Mark plus Prämien. Der FC Bayern zahlte für mich 2,4 Millionen Mark an Ablöse. Dabei boten mir andere Bundesliga-Klubs sogar mehr Geld", schilderte der 64-Jährige von seinem Wechsel nach München. Durch den Transfer machte Matthäus einen massiven Gehaltssprung. Bei seinem ersten Profi-Engagement in Gladbach bekam er bloß ein Grundgehalt von 2.500 Mark im Monat – in München dann das 200-fache.

Auch der 1. FC Köln war im Werben um den DFB-Star involviert, wollte nochmal 15 Prozent mehr als der deutsche Rekordmeister zahlen. Matthäus entschied sich allerdings für einen Wechsel an die Säbener Straße. Der Grund? "Ich entschied mich für den FC Bayern, weil ich Titel gewinnen wollte."

Um den späteren Weltfußballer in Gladbach zu halten, war sein damaliger Trainer Jupp Heynckes dazu bereit, einen Teil seines Gehaltes zu opfern.

"Er ging sogar so weit, dass er den Vereinsverantwortlichen vorschlug, 100.000 Mark von seinem Gehalt einzubehalten und es auf mein Angebot draufzupacken. Ob Jupp das wirklich ernst meinte oder vor allem unterstreichen wollte, wie wichtig ich ihm war, weiß ich natürlich nicht."

Matthäus verzichtete auf Koffer voller Geld

Während Matthäus Zeit bei Bayern München, kam der AC Mailand auf ihn zu und offerierte dem Deutschen zusätzlich zum gebotenen Gehalt (Dreijahresvertrag) eine Prämie von einer Million Mark netto. Dafür stellten die Domstädter allerdings eine besondere Bedingung: Die Bayern-Legende sollte versichern, dass er im Falle eines Transfer nach Italien nur zu den Rossoneri wechseln würde.

Selbiges versuchte auch der SSC Neapel – nur noch wesentlich konkreter und verlockender. Eine Delegation des Klubs reiste nach München, traf Matthäus in einem Restaurant und hatte einen Koffer voller Geld dabei. "Eine Million Mark in Scheinen wartete auf mich. Ich hätte nur meine Hand danach ausstrecken müssen", erinnerte sich der 64-Jährige. Wieder lehnte er ab.

1988 wagte der Mittelfeldspieler dann doch noch den Sprung ins Ausland und ging zu Inter Mailand – dort wartete auf ihn ein Gehalt von einer Million Mark netto im Jahr.

Der gescheiterte Real-Transfer

Matthäus offenbarte außerdem, dass Real Madrid ihn verpflichten wollte. Er selbst hätte den Sprung zu den Königlichen gern gewagt – allerdings scheiterte der Deal, weil sich Inter Mailand querstellte. Der Mittelfeldspieler trauerte dem Fast-Transfer nach: "Die Königlichen wollten mich unbedingt in das weiße Trikot stecken, und ich gebe zu: Auch mich hätte dieser Wechsel sportlich sehr gereizt. Für Inter hätte sich dieses Geschäft finanziell sehr gelohnt."

Real unterbreitete für den ehemaligen Weltfußballer ein Angebot in der Höhe von 18 Millionen Mark (9 Millionen Euro). Inters Präsident Ernesto Pellegrini wollte seinen Star allerdings nicht freigeben, unterstellte ihm sogar Geld-Gier. "Statt mir meinen Real-Traum zu erfüllen, erhöhte er mir auf seinen eigenen Vorschlag hin das Gehalt um 500.000 Mark. Es war die Differenz, die ich in Madrid mehr verdient hätte."

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 09.09.2025, 09:03, 09.09.2025, 07:05
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