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Deswegen bekommt Ex-Obdachloser keinen Klimabonus 

Hiobsbotschaft für den Ex-Obdachlosen Otto: Er leidet enorm unter der Teuerungskrise und wartet nun auch noch vergeblich auf seinen Klimabonus. 

Natalia Anders
Endlich ein Zuhause, doch trotzdem kein Klimabonus - ein Ex-Obdachloser ist verzweifelt. (Symbolbild)
Endlich ein Zuhause, doch trotzdem kein Klimabonus - ein Ex-Obdachloser ist verzweifelt. (Symbolbild)
iStock / Karl Schöndorfer / picturedesk.com

Zehn Jahre lang war Otto (58, Name von der Redaktion geändert) obdachlos. Im Juli letzten Jahres gelang es dem Wiener endlich, seine lang ersehnte eigene Gemeindebauwohnung in Wien-Floridsdorf zu ergattern. "Es war ein langwieriger Prozess. Ich habe eineinhalb Jahre darauf gewartet, endlich einziehen zu können", erzählt er im "Heute"-Talk. Obwohl der 58-Jährige überaus glücklich mit seiner neuen Wohnung ist, macht ihm eine Sache in der aktuellen Teuerungskrise besonders zu schaffen: Sein Klimabonus ist noch immer nicht da.

Leere Versprechungen?

"Im Herbst wurde mir versprochen, dass er im Februar kommt. Mittlerweile haben wir März und er ist immer noch nicht da", versteht der Wiener nicht. Der Grund für das Ausbleiben? Seine ehemalige Wohnungslosigkeit. Eine der Voraussetzungen für den Geldbonus ist es nämlich, einen Hauptwohnsitz für mindestens 183 Tage in Österreich zu haben. 

Ministerium: "Keine Hauptwohnsitzmeldung"

"Laut den uns vorhandenen Daten fehlt bei Otto die 183-tägige Hauptwohnsitzmeldung als Anspruchsvoraussetzung für den Klimabonus 2022“, heißt es seitens des Gewessler-Ministeriums. "Auch Menschen ohne festen Wohnsitz, die ihren Hauptwohnsitz in Österreich gemeldet haben, etwa bei einer sozialen Einrichtung, bekommen den Klimabonus, sofern die 183 Tage-Voraussetzung erfüllt ist", erklärt ein Ministeriums-Sprecher weiter.

Nichtsdestotrotz wird daran gearbeitet, dass auch Menschen, die nie offiziell gemeldet waren, einen Klimabonus bekommen können. "Wir hoffen, dass es möglichst rasch eine Lösung geben wird", so der Pressesprecher gegenüber "Heute". 

Otto: "Kann mir Leben nicht mehr leisten"

Aufgrund der Teuerungskrise geht Otto jedoch das Geld aus. "Ich kann mir – obwohl ich jetzt eine Wohnung habe, mein Leben fast nicht leisten", so der 58-Jährige. Der Wiener benötigt eine neue Waschmaschine, sowie orthopädische Schuhe – "die wollte ich mir eigentlich mit den 500 Euro kaufen". 

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