WM 2022
Deutschland-Star Gündogan: WM-Protest ist beendet
Deutschlands WM-Auftakt war von Protest-Aktionen gegen Katar und die FIFA begleitet. Nun soll aber wieder der Fußball im Vordergrund stehen.
Für die Kicker des DFB-Teams ging es in Katar bisher nicht nur um Fußball. Mit der "One Love"-Armbinde wollte Kapitän Manuel Neuer ein Zeichen gegen die prekäre Menschenrechtslage bei WM-Gastgeber Katar setzen. Als das von der FIFA untersagt wurde, hielten sich die Spieler beim Mannschaftsfoto vor dem 1:2 im Auftaktmatch gegen Japan demonstrativ den Mund zu.
Wird es von den Deutschen weiterhin Protestaktionen bei der Endrunde geben? Ilkay Gündogan tritt nach dem 1:1 im zweiten Gruppenspiel gegen Spanien auf die Bremse. "Ehrlich gesagt bin ich der Meinung, dass die Politik jetzt beendet ist", meint er. Die Teamkollegen seien zwar "sauer auf die FIFA", man wolle sich aber nun ganz auf den Fußball konzentrieren.
"Wir hatten ein paar Spieler, die sich über die FIFA aufgeregt haben, weil es offensichtlich Dinge gab, die von der Mannschaft geplant waren", so der 32-Jährige. Zur Debatte um die Kapitänsbinde meint er: "Als die Binde kurz vor dem Spiel aberkannt wurde, waren ein paar Spieler enttäuscht und frustriert und wollten etwas zeigen."
Wie es zur Mund-zu-Geste beim Mannschaftsfoto kam? "Wir haben in der Mannschaft diskutiert, und am Ende wurde entschieden, dass wir diese Geste gegen die FIFA machen werden. Wenn man etwas tut, dann tut man es als Team." Jetzt soll das Positive im Vordergrund stehen: "Jetzt geht es nur noch um Fußball – genießen und feiern – und das ist das Wichtigste. Wir sind jetzt hier, und ich denke, Katar ist sehr stolz. Das Land Katar ist sehr stolz darauf, die Weltmeisterschaft auszurichten – auch als erstes muslimisches Land, und ich komme aus einer muslimischen Familie, also ist die muslimische Gemeinschaft stolz."