Wie ihnen Polarisierung hilft

Die große Ablehnung kann Kickl und Gewessler egal sein

Eine neue "Heute"-Umfrage zeigt: Die Polarisierung nützt FPÖ und Grünen politisch. Der Regierung sei gesagt: Wer für nichts steht, wird nicht gewählt.
Clemens Oistric
09.11.2025, 17:09
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Die große Unzufriedenheit mit der Arbeit der Regierung zieht sich bis ins Parlament. Dass bei der neuen "Heute"-Umfrage zur Performance der Klubobleute (siehe Grafik) ausgerechnet Herbert Kickl und Leonore Gewessler in Front liegen, mag nur auf den ersten Blick überraschen.

Bekanntheit über Polarisierung

Die beiden zeigen mit ihrer Positionierung (sehr weit) rechts und (sehr weit) links klare Kante und erzeugen damit die größtmögliche Polarisierung mit einem Bekanntheitsgrad von über 90 Prozent. Zum Vergleich: Neos-TikToker Yannick Shetty kennt nur jeder Zweite.

Kickl und – mit Abstrichen – Gewessler schaffen es aber auch, die Zustimmung in Stimmen zu verwandeln.

Dass satte 58 Prozent Kickl für den Gottseibeiuns halten, kann ihm egal sein, solange ihn die 38 Prozent, die ihn schätzen, auch wählen. Aktuell – so zeigen es sämtliche Sonntagsfragen – reizt er dieses Potential fast 1:1 aus. Und Leonore Gewessler, die ebenfalls sehr streitbar auftritt, räumt mit ihrem glaubwürdigen Umweltschützer-Image die SPÖ ab.

Im Parlament landen kaum Gesetzesvorlagen

Für die Dreier-Koalition ist das brandgefährlich. Sie muss aufpassen, nicht völlig unter die Räder der Opposition zu kommen. Im Ministerrat verkauft man in Endlos-Schleife immer wieder dasselbe oder Nebensächlichkeiten; im Parlament geht nichts weiter – viele Ausschüsse sind de facto leer. Die großen Themen (Teuerung, Gesundheit, Wirtschaft) greift keiner an.

Wer für nichts steht und nichts weiterbringt, wird nicht gewählt werden.

{title && {title} } coi, {title && {title} } Akt. 09.11.2025, 17:26, 09.11.2025, 17:09
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