"Die meisten von uns sind nur offiziell monogam". Mit dieser provokanten These eröffnete Natascha Ditha Berger, Wiener Psychotherapeutin "rund um Sex, Kink & Rocking Relationships" (so steht es auf ihrer Homepage), ihre Rede beim 9. Internationalen Speaker Slam in Niedernhausen bei Wiesbaden (D) – und holte sich damit den Excellence Award.
Vor einem voll besetzten Saal und einem internationalen Publikum aus 22 Nationen brachte Berger ihre Botschaft in nur 240 Sekunden pointiert auf den Punkt.
Mit ihrem leidenschaftlichen Plädoyer für Klartext in der Liebe und ihrer Kernthese zu unbewussten "Beziehungsverträgen" traf sie einen Nerv der Zeit – und löste gleichzeitig hitzige Diskussionen über moderne Beziehungsmodelle aus.
Wenig überraschend, wenn man weiß, dass sich Bergers Hochschulabschlussarbeit rund um das Thema Polyamorie – also: mehrere Liebes- oder Sexualbeziehungen gleichzeitig und einvernehmlich zu führen – drehte. Ihr Motto: "No taboos – no bullshit".
Der Speaker Slam gilt als einer der härtesten Redewettbewerbe weltweit. Aus einer langen Warteliste schafften es nach strenger Vorauswahl nur 150 Teilnehmern auf die Bühne. Dort mussten sie in einem nervenaufreibenden Wettstreit die Jury und das Publikum innerhalb von vier Minuten überzeugen.