Er heißt "Hydron", und sein 230 kW starker Elektromotor bezieht seine Energie nicht nur aus einer 175 kWh Batterie, sondern auch aus einer Wasserstoff-Brennstoffzelle: Ab Montag, 22. September, sind auf den Linien 2A (Schwedenplatz - Schwarzenbergplatz) und 3A (Schottenring - Stubentor) zehn elektrobetriebene Wasserstoff-Busse unterwegs.
Neu ist, dass die Busse den ganzen Tag lang ohne Nachladen fahren können – dank der "Range-Extender-Technologie" wird während der Fahrt neue elektrische Energie erzeugt. Daher ist keine Ladeinfrastruktur in der City mehr notwendig, zudem konnte die Flotte von zwölf auf zehn Busse reduziert werden.
"Diese Hightech-Busse verbinden Batteriebetrieb mit Wasserstofftechnologie und bringen uns einen weiteren Schritt näher zur Klimaneutralität. Ab sofort sind die Busse auch im Stadtbild zu sehen und läuten ein neues Zeitalter der nachhaltigen Mobilität ein", betonte Öffi-Stadträtin Ulli Sima (SPÖ).
In den vergangenen Wochen wurden die Busse auf ihren künftigen Linien erprobt. Dabei haben sich auch die Buslenker mit ihrem neuen Arbeitsgerät vertraut gemacht: "Wir haben mit unseren Lenkern alle Systeme und das Fahrverhalten unserer neuen Busse unter realen Bedingungen getestet", führte Gudrun Senk, technische Geschäftsführerin der Wiener Linien, aus.
Für den Kauf und die Instandhaltung der neuen Busse investieren die Wiener Linien mit dem Verkehrsministerium sowie der EU rund 12 Millionen Euro: "Die Dekarbonisierung des öffentlichen Verkehrs ist ein elementarer Schritt auf dem Weg zur Mobilitätswende. Mit den neuen Bussen für die Innenstadt gehen die Wiener Linien genau diesen Weg. Es ist schön zu sehen, wenn Projekte, die man selbst noch angestoßen hat, nun Realität werden!", freute sich Verkehrsminister und Ex-Stadtrat Peter Hanke (SPÖ).
Die neuen, vollklimatisierten Busse haben ihre Heimat auf dem Campus der Wiener Netze in Simmering. Hier werden sie an einer H2-Tankstelle und Ladestation von Wien Energie betankt und geladen. Getankt wird "grüner" Wasserstoff, der direkt vor Ort in der Elektrolyse-Anlage aus Ökostrom produziert wird.
"Die Unternehmen der Wiener Stadtwerke bündeln hier ihre Kräfte, um Wien mit den neuen E-H2-Bussen einmal mehr zum europaweiten Vorreiter in der Dekarbonisierung der Öffis zu machen", erklärte Monika Unterholzner, stv. Generaldirektorin der Wiener Stadtwerke.
Schon seit 2013 setzen die Wiener Linien mit mittlerweile knapp 70 Fahrzeugen auf elektrisch betriebene Busse. Mittlerweile sind neun Buslinien in Liesing und Simmering auf reinen Elektroantrieb umgestellt, auf denen insgesamt 50 zwölf Meter lange Mercedes-Busse unterwegs sind. Weitere Linien wie der 57A folgen in Kürze.
Auch reine Wasserstoff-Busse kommen noch bis Ende des Jahres zum regulären Einsatz. Zehn Busse des portugiesischen Herstellers CaetanoBus werden auf der Linie 39A zwischen Sievering und Heiligenstadt unterwegs sein. Die zwölf Meter langen, barrierefreien Busse werden künftig an der Wasserstoff-Tankstelle von Wien Energie und Wiener Netzen am Gelände der Busgarage Leopoldau (21. Bezirk) betankt.