Bei der Leichtathletik-WM in Tokio kam es zu einer kuriosen Szene. Die Fans vor Ort staunten nicht schlecht, als plötzlich ein maskierter Athlet die Ziellinie beim Gehen überquerte. Auch die Geher selbst waren von diesem Anblick überrascht.
Hinter der Verkleidung steckt David Hurtado. Der Ecuadorianer erklärte im Anschluss, was es mit der Verkleidung auf sich hat. "Es ist traditionell für unsere Kultur und ein Symbol für unseren Ursprung. Die Stämme nutzten sie, um zu tanzen und traditionelle Dinge mit ihr zu machen", so der 26-Jährige.
Die gehäkelte Wollmaske würde normalerweise bei Feiern getragen und habe zwei Seiten: eine für das Gute und eine andere für das Böse. Doch wie kam er überhaupt beim Rennen an die Wollmaske? "Meine Physiotherapeutin hat sie mir im Stadion zugeworfen. Ich hatte sie noch kurz hinter dem Rücken und habe sie dann aufgesetzt. Es ist nicht nur ein Gruß an mein Land, sondern auch für das ganze Team."
Der 26-Jährige beendete die WM auf dem 19. Platz. Ähnliche Ergebnisse gab es bereits in der Vergangenheit. Der große Sprung wollte ihm also noch nicht gelingen, doch mit seiner Maske wird er sicherlich in Erinnerung bleiben. Der Sieg ging derweil an den Brasilianer Caio Bonfim. Er setzte sich vor dem Chinesen Zhaozhao Wang und dem Spanier Paul McGrath durch.
Besonders bitter lief das 20-Kilometer-Gehen für den Japaner Toshikazu Yamanishi. Mit dem ersten Gold für den WM-Gastgeber vor Augen erhielt er etwa vier Kilometer vor dem Ziel aufgrund von drei Disqualifikationsanträgen eine zweiminütige Strafzeit. Der Traum vom ersten Titel für Japan bei der Heim-WM war damit geplatzt.