Sie sehen aus wie Schirme aus einer anderen Welt: Die Drachenblutbäume auf der jemenitischen Insel Sokotra gehören zu den markantesten Pflanzen der Erde. Ihr dicker Stamm, das dichte Blätterdach und das leuchtend rote Harz – das sogenannte "Drachenblut" – machten sie berühmt.
Doch nun ist der Bestand der einzigartigen Bäume ernsthaft bedroht. Eine aktuelle Reportage von CNN zeigt, wie Klimawandel und Ziegen den seltenen Pflanzen zusetzen. Die Hitze, lange Trockenperioden und fehlender Regen erschweren das Überleben der jungen Setzlinge.
Und dann sind da noch die Ziegen: Sie streifen frei über die Insel – und fressen alles, was jung und zart wächst. Nachwuchs der Drachenblutbäume hat kaum eine Chance.
Wissenschaftler schlagen bereits Alarm: Ohne gezielte Schutzmaßnahmen könnten die Bäume in wenigen Jahrzehnten verschwinden. Das wäre nicht nur ein ökologischer Verlust – sondern auch ein kultureller. Denn das rote Harz, das dem Baum seinen imposanten Namen gab, wurde schon im Altertum als Medizin, Räucherwerk und Farbstoff genutzt.
Der Drachenblutbaum ist seit Jahrhunderten Symbol für Sokotra – und ein stiller Zeuge der Erdgeschichte. Wenn er ausstirbt, stirbt ein Stück dieser einzigartigen Insel mit.
Auswirkungen der Klimakrise im Jemen
Der Jemen steht vor einer doppelten Katastrophe: Neben dem anhaltenden Bürgerkrieg trifft der Klimawandel das Land mit voller Härte. Laut den Vereinten Nationen gehört der Jemen zu den Ländern, die am stärksten von den Folgen der Erderwärmung betroffen sind.