Wenn irgendwo auf der Welt die Erde bebt, ein Vulkan brodelt oder eine Tsunami-Welle anrollt, sind es oft US-Wissenschaftler, die zuerst Bescheid wissen. Doch genau dieses globale Frühwarnsystem ist jetzt in Gefahr.
"Der Kreis der Experten und Wissenschaftler, die seit Jahrzehnten Wache halten – die Wächter vor den Toren – wird durch die Personalkürzungen der Trump-Regierung dezimiert", heißt es auf CNN.
Gerade bei Tsunamis ist jede Minute entscheidend. Viele Länder – besonders im Pazifikraum – verlassen sich auf US-Datenzentren, um rechtzeitig Alarm schlagen zu können. Fallen diese aus, drohen laut Experten "dramatische Konsequenzen" für Millionen Menschen.
Auch Europa ist betroffen: Viele Erdbebenanalysen und Vulkanmodelle basieren auf amerikanischen Messdaten. Ohne diese sinkt die Qualität der Vorhersagen – etwa für den Mittelmeerraum, Island oder die Kanaren.
Der jüngste Kahlschlag bei der "National Oceanic and Atmospheric Administration" (NOAA) und anderen wissenschaftlichen Behörden sorgen weltweit für Sorge. Denn die US-Regierung unter Präsident Donald Trump ergreift damit Maßnahmen, die sich direkt auf die Wetter- und Katastrophenvorhersage auswirken werde.
Experten warnen, dass dadurch wichtige Forschungsprojekte gestoppt werden, darunter die Sammlung von Wetterdaten, die für präzise Vorhersagen unerlässlich sind.
Von den Kürzungen ist auch der "Nationale Wetterdienst" (NWS) massiv betroffen. Die Entlassungen von Hunderten Meteorologen haben bereits dazu geführt, dass einige Wetterwarnungen fehlerhaft oder verspätet ausgegeben wurden – was potenziell lebensgefährlich sein kann.
Fachleute sind entsetzt: "Die Fähigkeit, einen Tsunami vorherzusagen und die Bevölkerung vor ihm zu warnen, kann Hunderte, wenn nicht Hunderttausende von Menschenleben retten", sagt Corina Allen, ehemalige Leiterin des Tsunami-Programms vom "National Weather Service".
Die Kürzungen betreffen nicht nur die Wettervorhersage, sondern auch die Klimaforschung. Wissenschaftler befürchten, dass die USA ihre führende Rolle in der Erforschung von Naturkatastrophen durch die Erderwärmung abgeben könnten. "Wir verlieren unsere Augen und Ohren", warnte ein US-Geophysiker.
Während Befürworter der Kürzungen argumentieren, dass sie der Kostenreduktion dienen, warnen Kritiker vor langfristigen Folgen. Die Unsicherheit in der Wettervorhersage könnte das Vertrauen der Bevölkerung untergraben und die Reaktionsfähigkeit der USA auf Naturkatastrophen erheblich beeinträchtigen.