Misere am Olympia-Ort

Nächster Kreuzbandriss nach Drama um ÖSV-Star Pinkelnig

Über der Olympia-Schanze von Predazzo ziehen dunkle Wolken auf. Drei schwere Verletzungen von Springerinnen sorgen für Bestürzung.
Sport Heute
22.09.2025, 13:21
Loading...
Angemeldet als Hier findest du deine letzten Kommentare
Alle Kommentare
Meine Kommentare
Sortieren nach:

Kommentare neu laden
Nach oben

Die schweren Stürze auf den umgebauten Olympiaschanzen in Predazzo nehmen dramatische Ausmaße an. Am Montag bestätigte Japans Cheftrainer Takahiro Kubo, dass sich auch die Kombiniererin Haruka Kasai beim Auftaktwochenende einen Riss des vorderen Kreuzbandes zugezogen hat. Für die WM-Dritte bedeutet das Saisonende, sie wird in Japan operiert. Es ist bereits die dritte schwere Knieverletzung innerhalb weniger Tage.

Kasai ist übrigens nicht mit ihrem berühmten Namensvetter verwandt, Herren-Kultspringer Noriaki Kasai.

Gold-Hoffnung Pinkelnig schwer getroffen

Besonders bitter verlief das Wochenende für Österreichs Top-Springerin Eva Pinkelnig. Die 37-Jährige kam beim Sommer-Grand-Prix auf der Normalschanze zu Sturz, griff sich sofort ans linke Knie, Schmerzensschreie hallten durch die Arena. Die Untersuchungen bestätigten die schlimmsten Befürchtungen: Kreuzbandriss, Risse von Innen- und Außenmeniskus sowie ein Knorpelschaden. Noch am Freitag wurde sie in Innsbruck operiert.

"Es war natürlich ein Schock, sehr zäh, dass dann die Schreie begonnen haben. Die Stimmung war schon gedämpft im Team", schilderte Cheftrainer Thomas Diethart im ORF. Für Pinkelnig, Gesamtweltcupsiegerin 2022/23 und Österreichs große Olympia-Hoffnung, ist die Saison vorbei, bevor sie begonnen hat. Ob die Vorarlbergerin in ihrem Alter noch einmal zurückkehrt, ist offen.

Verletzungswelle beim Damenspringen

Neben Pinkelnig und Kasai erwischte es auch die kanadische Weltmeisterin Alexandria Loutitt, Freundin von ÖSV-Überflieger Daniel Tschofenig, die ebenfalls mit Kreuzbandriss lange ausfallen wird. Damit verliert das Frauenskispringen gleich mehrere Aushängeschilder – und das ausgerechnet auf den Schanzen, die für die Winterspiele 2026 in Mailand/Cortina zentral sein werden.

Trainer und Athletinnen sprechen von einer Verletzungskrise. Die ungewöhnlich hohe Zahl an schweren Stürzen sorgt für Diskussionen über die Ursachen. FIS-Skisprungchef Sandro Pertile verwies auf die neuen Anzüge als Risikofaktor, kündigte aber auch an, das Profil der Normalschanze in Predazzo "voraussichtlich anzupassen".

Der Ski-Weltverband arbeitet bereits an möglichen Regeländerungen, um die Sicherheit zu erhöhen. "An vorderster Front steht die Sicherheit. Man hat gesehen, dass man etwas tun muss und auch tun wird", erklärte ÖSV-Sportdirektor Florian Liegl. Der Schnitt der Anzüge soll geändert werden, um Geschwindigkeit und Landedruck zu verringern.

Auch Österreichs Springerin Chiara Kreuzer unterstützt die Pläne: "Auch wenn wir immer für Gleichberechtigung kämpfen, sollten wir einen Schritt zurück machen, Richtung mehr Zentimeter, damit man gebremst wird und harmonischer zur Landung hinkommt."

{title && {title} } red, {title && {title} } 22.09.2025, 13:21
Jetzt E-Paper lesen