Persönlicher Kreuzgang für Ex-Pfarrer Radoslaw P. (39) am Landesgericht Krems (NÖ): Der ehemalige Leiter der Pfarre St. Stephan in Gmünd soll sich im Sommer 2024 in seinem Pfarrheim gemeinsam mit Komplizen als Hobby-Chemiker à la "Breaking Bad" betätigt haben. Laut der Anklage war er drauf und dran, größere Mengen Crystal Meth zu mixen – wir berichteten.
Ein Zeuge entdeckte das Labor, prompt flog der Priester mit der verbotenen Drogenküche im Pfarrheim auf – nach einer Hausdurchsuchung klickten die Handschellen. Kein Stoßgebet half: In der wochenlangen U-Haft musste der gebürtige Pole einen Drogenentzug durchmachen. Dennoch: Seine Gemeinde und die strenggläubige Familie des 39-Jährigen hält bis heute zu ihm.
Am Donnerstag erschien der großgewachsene Mann – der laut eigenen Aussagen durch die Hölle ging – adrett im Sonntagsanzug und mit himmelblauer Krawatte vor Gericht, er wirkte geläutert. Dem Polen ist bewusst: Bis zu fünf Jahren Haft wegen unerlaubten Besitzes und Beförderung von Suchtmitteln drohen. Von seiner Verteidigerin Astrid Wagner wird die Herstellung der Drogen jedoch bestritten – es seien nie genug Chemikalien vorhanden gewesen. Die Unschuldsvermutung gilt.