Bei Ferrari brennt es lichterloh! Während Red-Bull-Star Max Verstappen in Baku erneut dominierte, spielte die Scuderia nur eine Nebenrolle – und sorgte dafür intern für jede Menge Zündstoff.
In der Schlussphase des Aserbaidschan-Grand-Prix lag Lewis Hamilton mit frischeren Reifen hinter Teamkollege Charles Leclerc. Die klare Ansage der Box: Hamilton sollte vorbeigelassen werden, um noch McLaren-Pilot Lando Norris anzugreifen. Sollte der Versuch scheitern, musste er die Position zurückgeben. Doch genau daran hielt sich der Brite nicht.
Obwohl Renningenieur Riccardo Adami in der letzten Runde noch mahnte („Lass Charles vorbei. Er liegt eineinhalb Sekunden hinter dir. Das ist die letzte Runde“), blockierte Hamilton – und rettete mit einer halben Sekunde Vorsprung Platz acht ins Ziel. Leclerc blieb Neunter.
Leclerc reagierte prompt am Funk: "Es ist mir eigentlich egal, es geht nur um den achten Platz. Also ist es okay, er kann sich über diesen achten Platz freuen." Und weiter: "Es ist nur dumm, weil es nicht fair ist."
Auch nach dem Rennen war der Monegasse geladen: "Das ist Kleinkram. Wenn wir irgendwann wieder um attraktivere Positionen kämpfen, dann müssen wir anders vorgehen."
Hamilton verteidigte sich, er habe sich voll auf Norris konzentriert und die Ziellinie falsch eingeschätzt. "Deshalb entschuldige ich mich bei Charles", so der siebenfache Weltmeister. Ferrari-Boss Frédéric Vasseur schlug in dieselbe Kerbe – eine Fehlkalkulation.
Brisant: In der WM liegen beide Ferrari-Piloten dicht beisammen – Leclerc ist mit 165 Punkten Fünfter, Hamilton mit 121 Zählern Sechster.
Während Ferrari intern streitet, gab es vorne keine Fragen: Max Verstappen fuhr nach seiner Pole einen ungefährdeten Sieg ein. Damit gewann der Red-Bull-Star zum zweiten Mal in Folge und meldet sich mit nun 69 Punkten Rückstand auf Leader Oscar Piastri zurück im Titelrennen.
Piastri selbst erlebte einen rabenschwarzen Tag: Schon in Runde eins crashte der Australier, beendete damit seine Serie von 34 Rennen in den Punkten und blieb erstmals in dieser Saison ohne Zähler. Auch Teamkollege Norris patzte beim Boxenstopp, kam nicht über Rang sieben hinaus.
Aufs Podest schafften es neben Verstappen auch George Russell im Mercedes und Carlos Sainz im Williams.
