Helmpflicht gefordert

E-Bike-Trend – Letztes Jahr 20 Tote, 9.800 im Spital

Die Zahl von schlimmen und teils tödlichen E-Bike-Unfällen explodiert. Experten fordern nun eine Helmpflicht für E-Bikes und E-Scooter.
Wien Heute
29.07.2025, 11:30
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In Österreich explodieren die Zahlen: 9.800 Menschen wurden 2024 nach E-Bike-Unfällen im Spital behandelt – ein Plus von zehn Prozent. Auch Wien bleibt von dieser Entwicklung nicht verschont. Wie aktuelle Daten des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV) zeigen, kam es in der Hauptstadt zu einem tödlichen Unfall – insgesamt waren es bundesweit 20.

Hanke kündigt strengere Gesetze an

Laut Mobilitätsminister Peter Hanke (SPÖ) sollen schon bald die Regeln für E-Mopeds, E-Scooter und auch E-Bikes verschärft werden. So sei angedacht, dass Fahrer von E-Mopeds, E-Scootern und E-Fahrrädern künftig zwingend einen Helm tragen müssen. Während E-Mopeds vollständig für Radwege gesperrt werden sollen, sollen Fahrer von E-Scootern und E-Bikes diese Radwege aber weiter benützen dürfen.

Wiens Moblititätstadträtin Ulli Sima (SPÖ) begrüßt diesen Schritt. Bereits im April forderte sie im "Heute"-Interview ein Verbot von E-Mopeds auf den Radwegen.

Helm würde Leben retten

Besonders brisant: 59 Prozent der Getöteten trugen keinen Helm. Noch alarmierender ist die Situation bei E-Scootern, wo sogar 90 Prozent der Getöteten keinen Helm getragen haben. Der Experte appelliert daher an den Gesetzgeber, die vom KFV seit längerem geforderte Helmpflicht für E-Bikes und E-Scooter endlich umzusetzen. "Selbst die von uns befragten E-Bike-Fahrenden befürworten zu 65 Prozent die Einführung einer Helmpflicht. Und wie wir aus einer anderen KFV-Erhebung wissen, tragen 67 Prozent bereits einen Helm. Bei den verbleibenden 33 Prozent könnten wir die Überlebenschancen im Fall eines Unfalls durch die Einführung einer Helmpflicht spürbar verbessern. Denn ohne Helm trägt man ein siebenmal so hohes Risiko für Schädel-/Hirnverletzungen als mit Helm", so Klaus Robatsch, Leiter der Verkehrssicherheit im KFV.

57 aller verkauften Räder sind E-Bikes

Der Boom ist ungebrochen: 2024 machten E-Bikes 57 Prozent aller verkauften Räder in Österreich aus – damit liegt unser Land europaweit an der Spitze. Doch mit dem Wachstum steigt auch das Risiko: Bereits mehr Menschen starben mit E-Bikes (20) als mit klassischen Rädern (12).

Fast 80 Prozent aller E-Bike-Unfälle sind laut KFV Alleinunfälle – also ohne Fremdbeteiligung. Besonders betroffen: Menschen ab 55. In Wien wird deshalb über mehr Sicherheit, bessere Radwege und verpflichtende Trainings nachgedacht. Ein Umdenken scheint dringend nötig, so der Experte.

Die Top drei der Unfallursachen bei Alleinunfällen mit E-Bikes sind laut Verkehrsunfallstatistik Unachtsamkeit/Ablenkung (69 %), Alkohol und Drogen (13 %) und nicht angepasste Geschwindigkeit (12 %).

E-Bike-Unfälle im Bundesländervergleich: Anzahl der Getöteten im Jahr 2024

Burgenland: 0

Kärnten: 4

Niederösterreich: 0

Oberösterreich: 5

Salzburg: 3

Steiermark: 2

Tirol: 3

Wien: 1

Vorarlberg: 2

Gesamt: 20

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