Mutter in Museum beleidigt

"Mitgebrachtes Essen nicht erlaubt": Stillende entsetzt

Nach einem Museumsbesuch war Angelika schockiert. Sie stillte gerade ihren Sohn. Sofort erklärte eine Mitarbeiterin: mitgebrachtes Essen ist verboten.
Jana Stanek
29.07.2025, 05:30
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Das Thema "Stillen in der Öffentlichkeit" polarisiert, das bekommt auch Mutter Angelika zu spüren. Negative Erfahrungen hat sie schon einige gemacht, egal ob im Restaurant oder im Museum. Als sie ihren Sohn dort stillte, hieß es von einer Mitarbeiterin: "Mitgebrachtes Essen ist hier nicht erlaubt."

"Mitgebrachtes Essen ist verboten"

Angelika ist Mutter von zwei Kindern, stillte beide – auch in der Öffentlichkeit. Komische Blicke sind für sie keine Seltenheit, doch ein Ereignis beschreibt sie als besonders schockierend. Mit ihrem Sohn Lio, welcher erst einige Wochen alt war, besuchten sie in Wien ein Museum. "Ich wollte ihm einfach Nahrung geben. Als ich ihn stillte, wurde ich von einer Mitarbeiterin aufgefordert, damit aufzuhören." Der Grund dafür war absurd: mitgebrachtes Essen sei im Museum nicht erlaubt. "Das machte mich völlig fassungslos", erinnert sich die Mutter. Sie stillte trotzdem weiter, denn "Stillen ist kein 'Mitgebrachtes', sondern ein Grundbedürfnis."

Warum Stillen in der Öffentlichkeit noch immer nicht normalisiert wurde, versteht Angelika nicht. Immer wieder erlebt sie abwertende oder irritierte Blicke. "Ehrlich gesagt, kann ich das einfach nicht nachvollziehen", so die Wienerin. In den sozialen Medien setzt sie sich auch öffentlich für das Stillen ein, bekommt hier großteils positive Rückmeldungen.

"Still-Stand" soll Zeichen setzen

Um das Stillen in der Öffentlichkeit zu normalisieren, wird am 7. August die Aktion "Still-Stand" von MAM Baby am Wiener Heldenplatz veranstaltet. Die Initiatorin, Sabrina Krejan, hat selbst bereits Anfeindungen erlebt, möchte nun durch die Aktion ein "starkes, gemeinsames Zeichen" setzen. Solidarische Menschen können sich hier treffen, austauschen und Erfahrungen teilen. Dann stehen alle Anwesenden für zwei Minuten still. Das soll daran erinnern, dass auch heute noch zwei von drei Frauen negative Erfahrungen beim Stillen in der Öffentlichkeit erlebt haben. "Langfristig wünsche ich mir, dass Stillen endlich als das gesehen wird, was es ist: etwas völlig Normales", so Krejan. Um 15:00 geht es deswegen am 7. August los, eingeladen sind alle, die sich solidarisch zeigen möchten.

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