Ein "aktuelles" Interview mit Hollywood-Legende Clint Eastwood im "Kurier" sorgt gerade international für Schlagzeilen – nicht wegen des Inhalts, sondern weil der Star es als "frei erfunden" bezeichnete. Nun meldete sich Autorin Elisabeth Sereda zu Wort.
Im ORF erklärte die Journalistin, der "Kurier" habe gewusst, dass es sich um kein aktuelles Gespräch handle. Sie habe – wie bei Jubiläen üblich – ein "Best-of" aus früheren Interviews erstellt.
Diese Gespräche hätte sie als Mitglied der Hollywood Foreign Press Association geführt, gemeinsam mit anderen Journalisten. Dass daraus der Eindruck eines frischen Interviews entstanden sei, sei ein Missverständnis.
Sereda verteidigt ihr Vorgehen vehement: "Ich habe die Zitate aus mehreren meiner Interviews genommen, um Eastwood und sein Leben zu feiern." Sie habe auch nie behauptet, das Gespräch mit der Hollywood-Legende sei neu.
Außerdem habe die Tageszeitung auch gewusst, dass sie "das Interview mit Clint Eastwood nicht drei Tage vor Druckdatum bekommen" habe. "Das wussten sie", stellt Sereda klar. Dass der "Kurier" die Zusammenarbeit mit ihr beendet habe, schmerze sie.
"Ich hätte mir von einem Medium, für das ich so viele Jahre geschrieben habe, ein bisschen mehr Loyalität erwartet", sagte die Journalistin im ORF. "Kurier"-Chefredakteur Martin Gebhart sieht das jedoch anders.
Der Text sei als "aktuelles Interview" abgeliefert worden. Auch in weiteren Sereda-Texten will die Redaktion nun mögliche Unstimmigkeiten prüfen – darunter Beiträge mit Stars wie Jude Law oder Ben Affleck.
Elisabeth Sereda kontert in der ORF-Sendung "Guten Morgen Österreich": Promis bekämen weltweit dieselben Fragen gestellt, oft seien mehrere Medienvertreter dabei. Wortgleiche Zitate seien daher nicht ungewöhnlich.
Sogar die "New York Times" berichtete über die Affäre – und machte damit einen österreichischen Medien-Skandal weltweit bekannt.