Nach Eastwood-Gate

"Muss Konsequenzen haben" – FPÖ attackiert "Kurier"

Der "Kurier" soll ein Interview mit Hollywood-Legende Clint Eastwood frei erfunden haben. Christian Hafenecker (FPÖ) fordert nun Konsequenzen.
Newsdesk Heute
03.06.2025, 13:33
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Anlässlich seines 95. Geburtstags erschien im "Kurier" am Wochenende ein Interview mit dem berühmten Schauspieler Clint Eastwood, welches auch international aufgegriffen wurde. Doch dann der Paukenschlag: der Hollywood-Star erhob schwere Vorwürfe gegen das österreichische Medium. Die Geschichte soll ihm zufolge frei erfunden sein.

"In letzter Zeit sind einige Artikel über mich in den Nachrichten aufgetaucht", sagte der Oscarpreisträger gegenüber dem US-Portal "Deadline". "Ich kann außerdem bestätigen, dass ich in den letzten Wochen weder dem österreichischen 'Kurier' noch einem anderen Autor ein Interview gegeben habe und dass das Interview völlig gefälscht ist", so der Vorwurf Eastwoods.

"Kurier" prüft Sachverhalt

Ein weiteres Thema des Artikels war auch der angeblich bevorstehenden Film Eastwoods "Juror #2". Das Problem dabei: der Streifen lief bereits im November 2024 in den USA an – in Österreich war er im Jänner 2025 zu sehen.

Seitens des "Kuriers" hieß es in einer ersten Stellungnahme, dass die Chefredaktion den Sachverhalt derzeit prüfe. Angesichts der Zeitverschiebung in die USA könnte dies allerdings etwas dauern. Danach werde man sich zu der Thematik äußern.

Presseförderung "überdenken"

Nun hat der mutmaßliche Skandal auch die österreichische Politiklandschaft erreicht. FPÖ-Mediensprecher Christian Hafenecker ließ in einer Aussendung kein gutes Haar an der Zeitung. "Es ist eh nett, wenn selbsternannte Qualitätsmedien, zu denen offensichtlich auch der 'Kurier' zählen möchte, immer wieder vor 'Fake News' warnen und auch Tipps geben, wie man vermeintliche 'Fake News' erkennt und dann selbst offenbar ein ganzes Interview frei erfindet", polterte der Freiheitliche.

Hafenecker zufolge würde dies nicht ganz zusammenpassen und sei zudem "medienpolitisch bedenklich". Sollte die Darstellung Eastwoods stimmen, fordert der Freiheitliche ernsthafte Konsequenzen. "Der 'Kurier' erhielt im Vorjahr insgesamt rund 3,9 Millionen Euro an Presseförderung. Der Erhalt der Presseförderung ist auch an Qualitätskriterien geknüpft – das vermeintliche Erfinden eines Interviews ist davon eher nicht umfasst", echauffierte sich der Blaue.

Laut Hafenecker wäre es daher auch angebracht, wenn man die Förderung für 2025 im Hinblick auf den "Kurier" noch einmal überdenken würde. Zudem äußerte der Politiker Bedenken, dass der "Kurier" weiterhin im "Meine-Zeitung-Abo"-Modell vertreten sein soll. Durch dieses Projekt erhalten junge Menschen im Alter zwischen 16 und 30 Jahren vom Staat einen Gutschein zum Abschluss eines Medien-Abos. Die Förderung fließe dann an das ausgewählte Medium. Dieses müsse dafür allerdings einige Qualitätskriterien erfüllen.

FPÖ gegen Maßnahme

"Wenn sich nun der 'Kurier' als 'Fake News'-Produzent entpuppt, kann er eigentlich nicht mehr an Jugendliche verteilt werden", meint Hafenecker im Hinblick auf das Abo-Modell. Der Freiheitliche lehne dieses Projekt ohnehin ab.

"Eine Regierung, die sich anschickt, darüber zu urteilen, welche Medien 'Qualitätsmedien' sind und welche nicht, welche Informationen 'Fake News' und welche Fakten sind, marschiert immer mehr Richtung Orwells Wahrheitsministerium" kritisiert Hafenecker. Der Blaue ortet hinter dem Modell den Versuch der Regierung, "Steuergeld in Richtung von Medien zu verteilen, die ihnen genehme Berichterstattung liefern".

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 03.06.2025, 14:25, 03.06.2025, 13:33
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