Der Winter ist vorbei und damit die Virenzeit. "Die Virusaktivität in Österreich ist zuletzt stark zurückgegangen", bestätigt Virologin Monika Redlberger-Fritz von der MedUni Wien gegenüber "Heute". Doch jetzt ist ein altbekanntes Virus plötzlich wieder aufgetaucht: SARS-CoV-2.
"Eigentlich war das Coronavirus die ganze Zeit da. Während der Grippewelle ist die Aktivität nur stark zurückgegangen. Jetzt kommt es wieder sporadisch zu Fällen, allerdings auf einem sehr niedrigen Niveau", so die Expertin. Dabei würde es sich um den Omikron-Abkömmling KP.3 handeln.
Die FLiRT-Variante des Coronavirus dominierte zuletzt das Infektionsgeschehen in Österreich und kann aufgrund von zwei speziellen Mutationen im Spike-Protein die Immunabwehr leichter umgehen. Sie gilt als ansteckender als ihre Vorgänger, sorgte jedoch seltener für einen schweren Verlauf.
Ob die Coronavirus-Aktivität im Land jetzt kontinuierlich zunimmt, könne man derzeit noch nicht sagen. Möglich wäre es jedoch, denn die aktuellen Fälle erinnern stark an den Beginn der letzten Coronawelle. Im vergangenen Jahr hat man ebenfalls im Mai eine leichte Zunahme registriert. "Die Sommermonate über haben Reiserückkehrer das Virus dann immer wieder eingeschleppt, bis es im September zu einer Welle gekommen ist."
Aufgrund der geringen Aktivität sehe Monika Redlberger-Fritz derzeit keinen Handlungsbedarf, um eine Ansteckung mit dem Coronavirus zu verhindern. Allerdings empfiehlt die Virologin: "Fühlt man sich krank - egal, ob nach einem Urlaub oder nicht - sollte man große Menschenansammlungen meiden."
Aktuell sei das saisonale Auftreten von SARS-CoV-2 jedoch noch unklar. Die Entwicklung des Virus, das vor fünf Jahren eine Pandemie auslöste, werde man jedenfalls weiterhin "im Auge behalten".