Elch "Emil" ist der Star der Stunde: Kaum tauchte er in Niederösterreich auf, wurde er zum Publikumsliebling. Aus dem Weinviertel kommend stapfte das Wildtier durchs Land, schwamm dann quer durch die Donau und spazierte Richtung Wien. Auf seiner Reise löste Emil schon jede Menge Staunen aus.
Spannend: Theoretisch könnte auch in Oberösterreich jederzeit ein Elch auftauchen. Das erklärte das zuständige Ressort von LH-Stv. Manfred Haimbuchner (FPÖ) gegenüber "Heute": Im nördlichen Mühlviertel und im Grenzgebiet zu Tschechien habe es in den vergangenen Jahren mehrere Sichtungen gegeben. Es sei "nicht auszuschließen", dass Elche immer wieder die Grenze überschreiten und sich hierzulande aufhalten.
Monitoring- oder Schutzprogramme seien derzeit aber nicht geplant. Wegen der langen Wanderwege der Tiere sei das "faktisch nicht möglich". Elche legen pro Tag nämlich zwischen fünf und 80 Kilometer zurück. Ziel müsse es vielmehr sein, die bestehenden Rückzugsgebiete in Mitteleuropa zu bewahren.
"Nicht umsonst fordert der oberösterreichische Naturschutz im Grenzgebiet zur Tschechischen Republik fachlich begründete Windkraft-Ausschlusszonen", heißt es weiter. Das würde dem Schutz von Vögeln, Luchsen, Birkenmäusen, Uhus – und eben auch Elchen zugutekommen, so die Argumentation.
Schon vor Monaten sorgten Emils Artgenossen deswegen in Oberösterreich für politischen Zündstoff. Und zwar in der Diskussion um den geplanten Windpark in Sandl (Bez. Freistadt). Die Landesregierung hatte die Unzulässigkeit des Projekts unter anderem mit einem angeblichen Elchlebensraum begründet.
Darauf folgte Spott von Grünen und Neos. Der Streitpunkt: Elche sind hierzulande nicht heimisch, gerechtfertigt wurde die Unzulässigkeit damals lediglich mit den besagten bestätigten Sichtungen. Schon fast filmreif: "Emil" stapft aktuell ausgerechnet durch jenes Bundesland, in dem mit Abstand die meisten Windräder Österreichs stehen.