"Gefährliche Dynamiken"

Jugendkriminalität explodiert – jetzt greift Land durch

Immer mehr Teenager in OÖ landen mit Gewalt und Straftaten in den Schlagzeilen. Mit einem neuen Maßnahmenpaket will das Land jetzt gegensteuern.
Oberösterreich Heute
27.08.2025, 05:00
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Schlägereien, Randale, Radikalisierung – die Jugendkriminalität in Oberösterreich sorgt seit Monaten für Schlagzeilen. Jetzt zieht das Land die Reißleine und startet gemeinsam mit dem Roten Kreuz ein Maßnahmenpaket gegen Extremismus. Im Fokus stehen jene Teenager, die schon mehrfach auffällig geworden sind.

Vor allem junge Männer in den Städten tauchen in den Kriminalstatistiken immer wieder auf. Konkret: Weniger als fünf Prozent der männlichen Jugendlichen sind für die Hälfte aller Straftaten und drei Viertel der schweren Delikte ihrer Altersgruppe verantwortlich. Das sind die Ergebnisse einer Studie aus dem Frühjahr.

Sport statt Straftaten

"Wenn junge Menschen den Anschluss an die Gesellschaft verlieren, entstehen gefährliche Dynamiken. Daher setzen wir gezielt dort an, wo Radikalisierung ihren Anfang nimmt: im sozialen Umfeld und durch Angebote auf Augenhöhe", so Integrations- und Jugendlandesrat Christian Dörfel (ÖVP).

VP-Landesrat Christian Dörfel (rechts) präsentierte gemeinsam mit Rotkreuz-Landesgeschäftsleiter-Stv. Thomas Märzinger das neue Maßnahmenpaket.
Land OÖ/Lina Spendlingwimmer

Gemeinsam mit dem Roten Kreuz geht dafür schon im September ein Maßnahmenpaket an den Start. Ein Schwerpunkt: Sport statt Straftaten. Mit kostenlosen Trainingsangeboten in Linz und Umgebung sollen die Kids von der Straße geholt werden.

Dazu kommen Deradikalisierungs-Workshops in Schulen und Gemeinden. Die Jugendlichen lernen dort, Fake News und Hass im Netz zu entlarven, Vorurteile abzubauen und Konflikte friedlich zu lösen. Denn: Durch Social Media entstünde ein hohes Mobilisierungspotenzial. Wie das ausgehen kann, würden zum Beispiel die Halloween-Krawalle in Linz im Jahr 2022 zeigten.

Aus der Vergangenheit lernen

Außerdem: Besuche im KZ-Mauthausen. Junge Menschen mit Migrationshintergrund sollen die Geschichte hautnah erleben – und daraus Lehren für die Gegenwart ziehen. Dörfel spricht von einem "Schulterschluss gegen Radikalisierung". Ziel sei es, den Jugendlichen klare Regeln, aber auch Chancen zu geben.

Auch für das Rote Kreuz sei es von großer Bedeutung, das Zusammenleben aller Menschen in OÖ mit dem Angebot zu fördern. "Daher ist es uns wichtig, im Bereich der Jugendarbeit auch hier tätig zu sein", erklärt Thomas Märzinger, Landesgeschäftsleiter-Stellvertreter des Roten Kreuzes.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 27.08.2025, 14:49, 27.08.2025, 05:00
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