Für viele Menschen undenkbar, für Bernd Pfleger völlig normal: Der Abenteurer aus Enns (Bez. Linz-Land) war einen Monat lang auf einem Survival-Trip im Poloniny-Nationalpark, der sich im slowakisch-polnischen Grenzgebiet befindet. Das unglaubliche Ziel des Oberösterreichers: einen Monat in der Wildnis der Karpaten überleben.
Als Ausrüstung hatte der Mann nur ein Messer, eine Garnitur Kleidung am Körper und sieben Akkus für seine Kamera. Der abenteuerlustige Ennser war ohne Schlafsack, ohne Feuerzeug und ohne Zelt in der Natur unterwegs. Er ernährte sich vier Wochen lang nur von Wasser, Pflanzen und Insekten, nahm insgesamt 17 Kilogramm ab.
Seine Abenteuer von diesem intensiven Survival-Trip hat Pfleger, der Umweltsicherung und Schutzgebietsmanagement studiert hat, in seinem Buch "Frei in der Wildnis" (Freya Verlag) zusammengefasst.
Mithilfe von Videos und Tagebucheinträgen beschreibt der neugierige Autor seinen Kampf ums Feuer, Begegnungen mit wilden Tieren und Erlebnisse mit skrupellosen Abholzungen im Nationalpark. Außerdem liefert Pfleger zahlreiche Naturbeobachtungs-Tipps und Survival-Hinweise, Ausrüstungslisten und Hintergrundinformationen.
Der Grund seines waghalsigen Ausflugs in die Karpaten ist jedoch ein ernster: Mit seinem Werk möchte der Autor auf das dramatische Verschwinden der Wildnis in Osteuropa hinweisen. Die letzten wilden Wälder Europas verschwinden nämlich rasant.
Beruflich und privat ist der Wildnis-Guide immer wieder monatelang in den aufregendsten Gebieten der Welt unterwegs. Trotz einer chronischen Immunschwäche erkundete er beispielsweise den Krüger Nationalpark (Südafrika) zu Fuß.
Weitere Stationen seiner Reisen: Er leitete Expeditionen in Sambia (Afrika), führte Gäste durch den Regenwald in Costa Rica oder entwickelte Abenteuerreisen in den Oman sowie in die wilden Wälder Europas.