20 Jahre lang war Helmut Marko als Motorsportberater für das Formel-1-Engagement von Red Bull verantwortlich. Der Grazer bereitete gemeinsam mit Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz den Einstieg in die Motorsport-"Königsklasse" vor und ist hauptverantwortlich für das Nachwuchsprogramm im Kosmos des Energydrink-Imperiums. Marko verhalf Formel-1-Stars wie Sebastian Vettel, Max Verstappen, Daniel Ricciardo, Carlos Sainz oder Alexander Albon zum Formel-1-Einstieg. Nach 20 Jahren beim Team wird Marko Red Bull nun mit Jahresende verlassen.
Der freiwillige Rückzug in die Pension soll auch auf Bestreben des nunmehrigen Red-Bull-Bosses Oliver Mintzlaff geschehen. Dabei hatte der 82-jährige Grazer zunächst noch den teaminternen Machtkampf mit dem Ex-Teamchef Christian Horner, der im Sommer gehen musste, für sich entschieden.
Eigentlich wäre Markos Vertrag mit Red Bull noch bis 2026 gelaufen. Der plötzliche Abgang des Grazers war aber überraschend gekommen, die Hintergründe zunächst offen geblieben. Laut "De Limburger" aus den Niederlanden soll Marko, der für seine robuste und meinungsstarke Art bekannt ist, geglaubt haben, er könne eigenmächtig weitreichende Entscheidungen treffen. Genau dies sei dem 82-Jährigen nun auf den Kopf gefallen.
So habe Marko dem Bericht zufolge bereits im Sommer festgelegt, dass Talent Arvid Lindblad in der kommenden Saison zu den Racing Bulls befördert werde. Zu einem Zeitpunkt, als das Team noch nicht über die Fahrerpaarungen für 2026 entschieden habe. Lindblad bildet kommendes Jahr gemeinsam mit Liam Lawson die Racing-Bulls-Paarung.
Noch größer soll der Fehltritt bei Alex Dunne gewesen sein. Zur Erinnerung: Der Ire hatte seine Position als McLaren-Nachwuchsfahrer Anfang Oktober plötzlich aufgegeben, obwohl er bereits Freitagstests für den Weltmeister-Rennstall gefahren war. Schon damals galt ein Red-Bull-Wechsel als möglicher Grund für die sofortige Vertragsauflösung. Und tatsächlich soll Marko den 19-jährigen Iren auf eigene Faust unter Vertrag genommen haben, obwohl der 82-Jährige gewusst habe, dass Red-Bull-Teamchef Laurent Mekies und Bullen-Boss Mintzlaff dagegen gewesen seien.
Das Red-Bull-Management soll "wütend" gewesen sein und Marko gezwungen haben, den Vertrag mit dem talentierten Iren sofort zu beenden. Dies habe den Energydrink-Giganten eine hohe Geldsumme im sechsstelligen Bereich gekostet, heißt es. Nun folgt die Trennung.