16-Jähriger bei Prozess

"Er nannte mich H**ensohn, er gehört geschlagen"

Ein 16-Jähriger stand in Linz vor Gericht, weil er einen autistischen Burschen attackiert hatte. Was er zu sagen hatte, sorgt für Kopfschütteln.
Oberösterreich Heute
30.04.2025, 14:33
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Der Richter des Jugendschöffensenats nannte den Teenager einen "Systemsprenger". Und beim Blick auf die Biografie des Burschen, der nun vor dem Linzer Landesgericht stand, wird klar warum: Schon, als der Rumäne noch nicht einmal 12 Jahre alt war, wurde er straffällig.

Der Teenager hatte es bisher nicht leicht im Leben. Seine Mutter ist Blumenhändlerin in Rumänien, der Opa Landwirt, vom Vater ist nichts bekannt. Das Jugendamt hat die Erziehung übernommen, der Teenager lebt in einem Heim.

Bereits mit 14 wurde der Bursch (als er strafmündig war) verurteilt. Wegen eines Raubs. Er soll einen anderen Burschen mit einem Schlagring überfallen haben. Beute: 20 Euro, ein Handy.

Am Dienstag ging es vor Gericht um einen anderen Übergriff. In seiner Jugendwohneinrichtung soll der Bursch heuer im Februar mit einem anderen Beschuldigten (ist auf der Flucht) einen autistischen Burschen gewürgt, getreten und geschlagen haben. Motiv: Er wollte den Code für die Bankomatkarte. Weil er Geld brauchte. Um sich Kokain zu kaufen.

Jeden Tag bis zu zwei Gramm Koks

"Es tut mir nicht leid, was ich getan habe. Aber dass ich es dieser Person angetan habe, tut mir leid", sagte der Angeklagte laut "OÖN" vor Gericht. Auf die Frage, warum er das gemacht habe, sagte er demnach: "Ich brauchte Geld, vor allem für meinen Kokainkonsum." Bis zu zwei Gramm brauche er täglich, ein Gramm koste mindestens 80 Euro.

„Solche Leute gehören geschlagen, damit sie lernen, Respekt zu zeigen“
Angeklagter (16)vor Gericht in Linz

Urteil am Dienstag in Linz: 22 Monate Haft unbedingt (rechtskräftig). Damit muss der junge Rumäne erneut ins Gefängnis. Dort hat er die vergangenen Jahre schon regelmäßig Zeit verbracht.

Erst kürzlich, so die "OÖN", soll er in der Justizanstalt einen anderen Häftling mit den Fäusten attackiert haben. Das Opfer habe ihn zuvor einen "H**ensohn" genannt. "Solche Leute gehören geschlagen, damit sie lernen, Respekt zu zeigen", erklärt der Rumäne. Wenn man da nicht zuschlage, würde man sein Gesicht verlieren.

Nach Haft zurück nach Rumänien

Der Richter wollte noch wissen, was er nach Verbüßen seiner Haft vorhabe. "Zurück nach Rumänien ziehen", so der Angeklagte. Dort habe er wenigstens seine Familie und keine falschen Freunde. "Gute Idee", so der Richter.

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