Ein riesiges Blackout in Spanien, Portugal und Frankreich hat am Montag ab Mittag weite Teile der drei Länder lahmgelegt. Um kurz nach 12 Uhr gingen plötzlich alle Lichter aus – die Ursache ist derzeit unklar. Es gibt Vermutungen, dass es sich um einen Cyber-Angriff gehandelt haben könnte. Das wäre dann der bisher größte Angriff dieser Art in Europa.
Auch in Österreich bereiten sich der Bund, die Länder und die einzelnen Kommunen seit einigen Jahren intensiv auf einen solchen möglichen großflächigen Ausfall vor. Im Sommer 2022 wurde in Oberösterreich ein "Notfallplan Blackout" präsentiert. Die Mappe wurde damals an alle Gemeinden übergeben. Die Mappe bietet eine Grundlage, um sich einheitlich und praxisnah auf das Szenario eines großflächigen Stromausfalls vorzubereiten.
Der Notfallplan gliedert sich in zwei verschiedene Ordner: Der erste beinhaltet den Alarm- und Einsatzplan als strategische Planungsgrundlage. Der zweite umfasst die Einsatzunterlagen, die auf örtliche Gegebenheiten und Bedürfnisse angepasst werden können.
Zentrales Element: die Errichtung von Selbsthilfe-Basen in den Gemeinden. Diese sollen die Selbstorganisation der Bevölkerung unterstützen und das Absetzen von Notrufen ermöglichen.
"Die Errichtung der Selbsthilfe-Basen ist ein wichtiger Schritt, um die Resilienz unserer Gemeinden und die Fähigkeit zur Selbstorganisation in Notfallsituationen zu stärken. Durch die Schaffung dieser Anlaufstellen können wir sicherstellen, dass den Bürgerinnen und Bürgern auch im Blackoutfall eine Ansprechperson zur Verfügung steht", so Landesrätin Michaela Langer-Weninger (ÖVP), die in OÖ für Blackout-Prävention zuständig ist.
Die Selbsthilfe-Basen dienen als Kontaktstelle für medizinische und soziale Hilfeleistungen, sie sind Ausgabepunkt für wichtige Versorgungsgüter, Informationsdrehscheibe zur Erhebung besonders hilfsbedürftiger Personen und eine Schnittstelle zur Gemeinde-Einsatzleitung.
Die Selbsthilfebasen wurden 2023 in Oberösterreich großflächig geplant. Sie befinden sich meist in öffentlichen Gebäuden der Gemeinden und sind mit einer Tafel mit "Selbsthilfe-Basis" gekennzeichnet. "Auf den Tafeln ist auch ein QR-Code angebracht, über den man sich direkt bei der Gemeinde näher informieren kann", so Langer-Weninger.
Diese Ausstattung wird für einen "Krisensicheren Haushalt" empfohlen:
> Lebensmittel- und Getränkevorrat für mindestens 7 Tage pro Person
> Ersatzbeleuchtung (z.B. Kurbeltaschenlampe, Petroleumleuchten, Kerzen) •
> Ersatzkochgelegenheit (z.B. Campingkocher)
> Notfallradio (z.B. Kurbelradio mit Dynamobetrieb)
> Bargeld in kleiner Stückelung
> Hygiene- und Gesundheitsartikel
> Alternative Heizmöglichkeit
> Stromaggregat (wenn verfügbar)
Das Land und die Behörden appellieren an die Bevölkerung, sich selbst vorzubereiten. "Denn im Ernstfall kann das Land OÖ nicht an jede Tür klopfen und jeden Haushalt mit allem Notwendigen versorgen. Das ist weder organisatorisch noch logistisch stemmbar", heißt es dazu.
Katastrophenschutz-Landesrätin Michaela Langer-Weninger betont daher die Wichtigkeit der präventiven Eigenvorsorge: "Wer heute in haltbare Lebensmittel, Wasser, einen Notfall-Radio, Taschenlampe, Medikamente und Hygiene-Artikel investiert, sitzt morgen nicht hungrig, unvorbereitet und abgeschnitten von der Außenwelt im Dunkeln!"