Eine Karte wie ein riesiger Spannungsmesser: Wissenschaftler des deutschen Helmholtz-Zentrums für Geoforschung (GFZ) haben eine neue "World Stress Map" vorgestellt. Die neue Karte zeigt, welche Kräfte in der Erdkruste wirken - und wo es besonders heikel ist.
Die Daten geben Auskunft über die Richtung der maximalen horizontalen Spannung und das sogenannte Spannungsregime. Unterschieden wird dabei, ob Gesteinsschichten abgeschoben, verschoben oder überschoben werden. Genau diese Prozesse führen immer wieder zu Erdbeben.
Die neuen Ergebnisse sind nicht nur für Forscher spannend: "Sie helfen dabei, Erdbebenrisiken besser einzuschätzen und geothermische Energie sicherer zu nutzen", so das GFZ. Denn je besser man versteht, wo die Erde unter Druck steht, desto gezielter lassen sich gefährliche Gebiete vermeiden - etwa bei Bohrungen oder beim Bau großer Infrastrukturprojekte.
Die Spannungen entstehen durch das ständige Verschieben der Erdplatten. Wie auf einer Landkarte sichtbar gemacht, offenbaren sich so globale Schwachstellen - von den Anden über den Himalaya bis zum Mittelmeerraum.
Auch in Österreich sind Spannungen in der Erdkruste messbar - vor allem entlang der Störung entlang des Ostrands der Alpen. Eine Übersicht zu aktuellen Erdbeben in unserem Land findest du hier.