Zehntausende tote Tiere

"Horrorfilm für Fische" – Algenblüte breitet sich aus

Eine giftige Algenblüte breitet sich seit Wochen im Süden Australiens aus - mit verheerenden Folgen für Fische, Seelöwen und andere Tiere.
Bernd Watzka
15.07.2025, 16:17
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Im Süden von Australien spielt sich gerade eine ökologische Katastrophe ab: Eine massive, giftige Algenblüte hat Zehntausende Fische und andere Meerestiere das Leben gekostet - und breitet sich weiter aus. Die sogenannte Algenblüte zieht sich über eine Fläche von rund 400 Kilometern entlang der Küste.

Fische, Seelöwen, Pinguine und Krebse sterben

Besonders betroffen ist die Spencer-Golf-Region im Bundesstaat South Australia. Dort berichten Meeresbiologen von einem dramatischen Artensterben. Neben Fischen sind auch Seelöwen, Pinguine und Krebse betroffen. "So etwas haben wir noch nie gesehen", sagt ein Sprecher der Umweltbehörde. Experten sprachen von einem 'Horrorfilm für Fische'."

"Erst der Anfang der Zerstörung"

"Obwohl die Algen für Menschen nicht giftig sind, sind sie es für alles, was Kiemen hat und unter Wasser atmet", sagte die Umweltministerin des Bundesstaates South Australia, Susan Close. "Und wir haben gerade erst den Anfang des Ausmaßes der Zerstörung gesehen, die sich unter der Wasseroberfläche abgespielt hat."

Alge wird "Rote Flut" genannt

Die Ursache der Katastrophe: Die Alge Karenia brevis, auch als "Red Tide" bekannt, produziert starke Gifte, die das Nervensystem von Meerestieren angreifen. Die Toxine gelangen über die Nahrungskette auch in Vögel und Säugetiere.

Fischerei- und Badeverbote

Die Behörden haben bereits Fischerei- und Badeverbote verhängt. Umweltorganisationen fordern jetzt rasche Maßnahmen gegen die Ausbreitung - auch mit Blick auf den Tourismus, der in der Region eine wichtige Rolle spielt.

Schlimm: Laut Experten könnte die Algenplage noch Wochen andauern - das nächste große Fischsterben scheint nur eine Frage der Zeit zu sein.

Klima-Erwärmung schafft beste Bedingungen

Vier Auswirkungen der Klimakrise auf das Algenwachstum

  • Höhere Wassertemperaturen: Karenia brevis gedeiht besonders gut in warmem Wasser. Steigen die Meerestemperaturen durch den Klimawandel, verlängert sich ihre Blütezeit und Ausbreitung.
  • Nährstoffeintrag: Mehr Regen und stärkere Stürme spülen über Flüsse und Abwässer mehr Nährstoffe (v.a. Stickstoff und Phosphor) ins Meer – ein perfekter Dünger für Algen.
  • Veränderte Meeresströmungen: Der Klimawandel kann Strömungen verändern, die Algenblüten verteilen oder in Buchten konzentrieren – was die Lage lokal verschärft.
  • CO2-Anstieg: Höherer CO2-Gehalt im Wasser kann auch das Algenwachstum beeinflussen, wobei die genauen Effekte noch erforscht werden.

Die globale Erderwärmung begünstigt die rapide Ausbreitung von Karenia brevis, der Alge hinter der sogenannten "Red Tide". Hier sind die Hauptgründe:

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