Ostern ist das wichtigste Fest der christlichen Welt. Während der Karwoche wird dem Leidensweg und Tod von Jesus gedacht. In der Nacht auf den Ostersonntag feiern Christen dann die Auferstehung Jesu. Der Termin für das Osterfest richtet sich nach dem Mond und ändert sich daher von Jahr zu Jahr.
Wann genau die historischen Ereignisse stattgefunden haben, war lange Zeit unbekannt. Doch Forscher aus Deutschland, Rumänien und der USA haben den genauen Todeszeitpunkt unabhängig voneinander berechnet, wie Merkur.de berichtet.
Die Osterzeit richtet sich nach dem Mond, dazu gibt es Anhaltspunkte in der Bibel. Das Wochenende nach dem ersten Vollmond im Frühling ist für die Auferstehungsfeier vorgesehen. Seit einiger Zeit gibt es jedoch ein genaues Datum für Jesu Tod: 3. April 33. Dazu hatten Forscher – anhand mehrerer Angaben aus der Passionsgeschichte – historische Naturereignisse überprüft.
Im Fachmagazin "International Geology Review "veröffentlichten Forscher aus den USA und Deutschland eine Studie, die dieses Datum stützt. Wissenschaftler der "Supersonic Geophysical" und des GFZ (Deutsches Geoforschungszentrum) analysierten die Erdschichten in der Nähe von Jerusalem. Anhand der Ablagerungen können Geologen auf Erdbeben und andere Naturereignisse schließen.
Die Erkenntnisse der Forscher deuten auf zwei schwerere Erdbeben zu dieser Zeit hin: Eines datierten sie anhand der Sedimentschichten zwischen den Jahren 26 und 36 – die Zeit, in der Pontius Pilatus Statthalter im damaligen Judäa war. Zum Zeitpunkt der Kreuzigung von Jesus hätte die Erde gebebt, heißt es im Matthäus-Evangelium der Bibel.
Alle vier Evangelien geben außerdem an, dass die Kreuzigung an einem Freitag stattgefunden hat. Kombinieren wir die Erkenntnisse aus den Erdschichten mit Angaben aus dem neuen Testament, ist das Datum der Kreuzigung Jesu der 3. April im Jahr 33 unserer Zeitrechnung.
Auf denselben Termin kamen zuvor zwei Wissenschaftler in Rumänien. Liviu Mircea und Tiberiu Oproiu vom Astronomischen Institut in Cluj verglichen Himmelsphänomene mit Angaben aus der Bibel. Eine davon: Die erste Vollmondnacht im Frühling, die vor der Kreuzigung stattgefunden haben soll.
Laut den Evangelien wurde es bei der Kreuzigung "von der sechsten bis zur neunten Stunde dunkel" (also etwa von 12 bis 15 Uhr). Dies wurde manchmal mit einer Sonnenfinsternis in Verbindung gebracht. ABER: Eine totale Sonnenfinsternis kann nicht drei Stunden dauern – sie ist maximal wenige Minuten lang (meist 2 bis 7 Minuten).
Eine Sonnenfinsternis kann zudem nur bei Neumond auftreten – am Tag der Kreuzigung herrschte aber Vollmond. Tatsächlich gab es am Abend des 3. April 33 n.Chr. eine partielle Mondfinsternis, die über Jerusalem sichtbar war.
Mit weiteren Referenzen aus dem jüdischen Kalender kamen die rumänischen ebenfalls auf den 3. April 33. Ihre Angaben sind außerdem noch genauer. Demnach starb Jesus mutmaßlich freitags gegen 15 Uhr nachmittags und erwachte kurz darauf in der Nacht auf Sonntag, 5. April gegen 4 Uhr in der Früh.