Trotz globaler Krisen, Kriege und wirtschaftlicher Unsicherheiten zeigte sich die Wiener Börse 2025 in Bestform. Doch nicht nur der heimische Aktienmarkt boomte, sondern auch Gold und Silber stiegen in den letzten Monaten immer wieder auf neue Rekordwerte.
In der ZiB2 fasste Börsenexpertin Monika Rosen das Aktienjahr 2025 zusammen und wagte auch einen Blick in die Zukunft.
Für Europa seien dieses Jahr jedenfalls zwei Bereiche "super gelaufen": Rüstung und Finanzdienstleister. Sie haben auch dem ATX – also dem österreichischen Börsenindex – geholfen. Hinzu kam auch noch das Aufholpotential nach ein paar "unterdurchschnittlichen Jahren", so Rosen. "Es hat also durchaus mehrere Gründe gegeben, warum die Wiener Börse vielen anderen davongelaufen ist", fasst die Expertin zusammen.
Wichtig sei aber auch, die Orientierung Österreichs nicht aus dem Blick zu verlieren. Die Ausrichtung nach Mittel- und Osteuropa hat die Börse positiv geprägt – ebenso wie die Hoffnung auf Frieden in der Ukraine. Dieser könnte in naher Zukunft auch für die Bauwerte "große Chance" mit sich bringen, so Rosen.
Dennoch gab es 2025 einen Tag, der die Börsen auf der ganzen Welt geprägt hatte wie kein anderer. Als US-Präsident Donald Trump im Februar seine Zollpläne verkündete, gab es am Markt einen regelrechten Schockmoment und alles ist eingebrochen. Mittlerweile hätten die Börsen aber gelernt, mit Trump umzugehen, ist sich auch Rosen sicher. So sind Kursanstiege möglich, auch wenn der US-Präsident mit neuen Zollankündigungen "für Gegenwind" sorgt.
Doch nicht nur Aktien befanden sich im Höhenflug, sondern auch der Preis für Gold und Silber konnte einen enormen Anstieg verzeichnen. Die Verdoppelung bei Silber bezeichnete die Expertin als "sensationell", merkte aber auch an, dass eine Konsolidierung kommen könnte.
Obwohl die Nachfrage – angetrieben durch Tech, KI und Greenenergie – für die Silber benötigt wird, vorerst hoch bleibt, betont Rosen: "Wenn man ein bisschen skeptisch sein möchte, könnte man auch auf die Edelmetalle schauen."
Ebenfalls dominant am Markt hat sich die Künstliche Intelligenz abgezeichnet. Ob es hier eine sogenannte KI-Blase gibt, wollte Rosen nicht direkt beantworten. Nvidia sei 2025 stark angestiegen, habe sich aber nicht mehr verdoppelt und am Horizont würden "erste Vorbehalte" auftauchen, so die Expertin.
"Große Tech-Unternehmen, die massiv in KI investieren, müssen irgendwann auch ihre Investitionen rechtfertigen. Die überdurchschnittlichen Gewinnzuwächse sind aber weiterhin gegeben und sind ein starker Motor für den amerikanischen Aktienmarkt", führte Rosen weiter aus. Dass das im neuen Jahr anders sein wird, glaube sie nicht.
