Erster Landeschef meldet sich jetzt zu Kurz-Rückzug

Sebastian Kurz zieht sich aus der Politik zurück - aufgrund seines Sohnes und der Anschuldigungen im Zuge der ÖVP-Chataffäre gegen ihn. Das steht seit Donnerstagvormittag fest. Der Wiener gab am Donnerstag kurz nach 11.30 Uhr seine persönliche Entscheidung auf einer Pressekonferenz bekannt.
Der Salzburger ÖVP-Landeschef Wilfried Haslauer meldete sich nach dem Medientermin am Vormittag als Erster zu Wort. "Die persönliche Entscheidung von Sebastian Kurz sich vollkommen aus der Politik zurückzuziehen, ist zu respektieren. Sebastian Kurz hat seit seinem Eintritt in die Politik im Jahr 2011 diese maßgeblich geprägt", stellte der Landeskaiser in einem Statement klar. Er habe als Parteiobmann die Volkspartei modernisiert und sei für wesentliche Wahlerfolge verantwortlich gewesen.
Landesfürst schwang Lobeyhymnen auf Kurz
Haslauer dankte Kurz für "seinen persönlichen Einsatz". "Auf diesem Wege darf ich ihm und seiner Familie alles Gute für die Zukunft wünschen und danke ihm für die hervorragende Zusammenarbeit in den letzten Jahren." Haslauer und Kurz galten seit jeher als Verbündete. Nach dem Rücktritt von Kurz als Kanzler wurde der Salzburger ÖVP-Obmann auch als Nachfolger für den Kanzler-Sessel gehandelt.
Der 35-jährige Kurz begründete den Rückzug aus der Politik einerseits mit der Geburt seines Sohnes vergangene Woche und gleichzeitig mit den Vorwürfen und Ermittlungen gegen seine Person. "Die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen, aber ich empfinde keine Wehmut", sagte Kurz und bedankte sich für zehn "lehrreiche" Jahre.
Nehammer soll ins Kanzleramt einziehen
Nachfolger soll "Heute"-Informationen zufolge Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) werden. Spekuliert wird über eine größere Regierungsumbildung im ÖVP-Team. Alexander Schallenberg dürfte das Kanzleramt also nach nur 52 Tagen wieder räumen müssen – kürzer war noch keiner im Amt. Auch die Grünen sollen dieser Rochade bereits zugestimmt haben.
Erst Anfang Oktober war Kurz im Zusammenhang mit Ermittlungen der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft in der Inseratenaffäre als Bundeskanzler zurückgetreten.
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