Immer mehr Touristen-Hochburgen kämpfen vor allem im Sommer mit diversen Maßnahen gegen den Massentourismus. Nun zieht der erste Wintersportort in Europa nach: Das südtiroler Skigebiet Madonna di Campiglio wird seit Jahren förmlich überrannt. Das führt nicht nur zu extrem langen Wartezeiten bei den Beförderungsanlagen und in den Gaststätten, sondern auch zu deutlich mehr Unfällen auf den Pisten.
Deshalb wird der Trentiner Wintersportort in der Wintersaison 2025/26 zum ersten Mal eine offizielle Kapazitätsgrenze einführen. Eine Maßnahme, die es in dieser Form im ganzen Alpenraum noch nirgends gegeben hat.
Mit der Initiative "Numero Ideale" (Die ideale Zahl) wird die Anzahl der Tagesskipässe laut einem Bericht des "Corriere della Sera" auf maximal 14.000 bis 15.000 pro Tag begrenzt. Die Beschränkung gilt zunächst testweise an ausgewählten Spitzentagen: Während der Weihnachtsferien vom 28. Dezember 2025 bis 5. Jänner 2026 sowie während der sogenannten Fastnachtsferien in Südtirol - gleichzusetzen mit den Semesterferien in Österreich - vom 15. bis 22. Februar 2026.
Zum Vergleich, im vergangenen Jahr wurden in Madonna di Campiglio an Spitzentagen bis zu 23.000 Skipässe verkauft.
Von der Begrenzung betroffen sind allerdings nur Tagestouristen. Inhaber von Saisonkarten und Hotel- oder Ferienhausgäste mit Mehrtagespässen werden bei der Zahl von 14.000 bis 15.000 Skipässen bereits einberechnet. Was übrig bleibt, kommt in den Tagesverkauf, betont Seilbahn-Direktor Bruno Felicetti.
Wer nur für einen Tag zum Skifahren kommen will, sollte sich seinen Skipass also frühzeitig sichern, was auf der Internetseite des Skigebiets problemlos möglich ist. Anderenfalls kann es passieren, dass Tagesgäste wieder nach Hause fahren zu müssen, falls das Kontingent bereits erfüllt ist.