Bier-Fans staunen

Es geht auch anders – Krügerl kostet hier nur 3,50 Euro

Es gibt sie noch: Lokale, die günstige Getränke servieren. Eine Bar in der Linzer City verlangt jetzt für einen halben Liter Bier nur 3,50 Euro.
Johannes Rausch
12.08.2024, 05:00
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Zuletzt sorgten Gastrobetriebe mit hohen Preisen immer wieder für Aufregung: Ein Linzer Restaurant kassierte für 0,5 Liter Soda Zitrone geschmalzene 5 Euro. "Ich bin total erschüttert über diesen Preis", verstand ein aufgebrachter Kunde die Welt nicht mehr. Für den empörten Konsumenten ein klarer Fall von "Hammer-Wucher".

In einem angesehenen Kaffeehaus im Zentrum der oberösterreichischen Landeshauptstadt müssen Gäste ebenfalls tief in die Geldbörse greifen. Zu den ohnehin schon heftigen 8 Euro für einen warmen Apfelstrudel mit Vanillesauce bezahlte ein Besucher vor Kurzem ganze 1,60 Euro für eine Portion Schlagobers.

Dass es auch anders geht, zeigt jetzt eine Bar in der Linzer Altstadt: Das "Röders" verlangt für ein Krügerl Hopfensaft nur 3,50 Euro. "Bier-Aktion", steht auf der Fensterscheibe zu lesen. Konkret wird ein Freistädter um diesen günstigen Preis angeboten.

Aktionspreise im Supermarkt

Kunden werden sich hier wahrscheinlich beim Wort "Aktion" gewundert haben. Kommen diese in der Gastronomie doch eher selten vor. Hingegen bieten vor allem Supermarkt-Ketten ihr Bier oft mit hohen Rabatten an.

Einen Unternehmer aus dem Mühlviertel ärgert das massiv: "Handelsketten verlangen oft Blödheiten wie Extra-Rabatte oder 25-Prozent-Aktionen", sagte Peter Krammer, Chef der Brauerei Hofstetten in St. Martin (Bez. Rohrbach) Ende Jänner im "Heute"-Gespräch. "Es ist mir ein Dorn im Auge, dass Bier im Supermarkt so verschleudert wird."

In welchen Dimensionen sich der Bierpreis in der Gastronomie mittlerweile eingependelt hat, wurde zuletzt deutlich: Für einen halben Liter österreichischen Biers vom Fass müssen durstige Gäste eines Lokals in Altmünster (Bez. Gmunden) stolze 6,20 Euro zahlen.

Hohe Personalkosten

Hintergrund: Der große Preistreiber im Gaststättengewerbe ist das Personal. Die Lohnverhandlungen für den KV-Vertrag wurden im Mai abgeschlossen. Resultat: Mit 1. Mai bekommen Gastro-Mitarbeiter durchschnittlich 6 Prozent mehr Gehalt und ab 1. November weitere 2 Prozent.

"Das wird sich irgendwann beim Preis niederschlagen", erklärte Wirtesprecher Thomas Mayr-Stockinger unlängst gegenüber der Redaktion. Drastisch: Mitarbeiter seien inzwischen teurer als die Ware, so der Branchenkenner.

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