Zuletzt sorgten Gastrobetriebe mit hohen Preisen immer wieder für Aufregung: Ein Linzer Restaurant kassierte für 0,5 Liter Soda Zitrone geschmalzene 5 Euro. "Ich bin total erschüttert über diesen Preis", verstand ein aufgebrachter Kunde die Welt nicht mehr. Für den empörten Konsumenten ein klarer Fall von "Hammer-Wucher".
In einem angesehenen Kaffeehaus im Zentrum der oberösterreichischen Landeshauptstadt müssen Gäste ebenfalls tief in die Geldbörse greifen. Zu den ohnehin schon heftigen 8 Euro für einen warmen Apfelstrudel mit Vanillesauce bezahlte ein Besucher vor Kurzem ganze 1,60 Euro für eine Portion Schlagobers.
Kunden werden sich hier wahrscheinlich beim Wort "Aktion" gewundert haben. Kommen diese in der Gastronomie doch eher selten vor. Hingegen bieten vor allem Supermarkt-Ketten ihr Bier oft mit hohen Rabatten an.
Einen Unternehmer aus dem Mühlviertel ärgert das massiv: "Handelsketten verlangen oft Blödheiten wie Extra-Rabatte oder 25-Prozent-Aktionen", sagte Peter Krammer, Chef der Brauerei Hofstetten in St. Martin (Bez. Rohrbach) Ende Jänner im "Heute"-Gespräch. "Es ist mir ein Dorn im Auge, dass Bier im Supermarkt so verschleudert wird."
In welchen Dimensionen sich der Bierpreis in der Gastronomie mittlerweile eingependelt hat, wurde zuletzt deutlich: Für einen halben Liter österreichischen Biers vom Fass müssen durstige Gäste eines Lokals in Altmünster (Bez. Gmunden) stolze 6,20 Euro zahlen.
Hintergrund: Der große Preistreiber im Gaststättengewerbe ist das Personal. Die Lohnverhandlungen für den KV-Vertrag wurden im Mai abgeschlossen. Resultat: Mit 1. Mai bekommen Gastro-Mitarbeiter durchschnittlich 6 Prozent mehr Gehalt und ab 1. November weitere 2 Prozent.
Geht es um den Hopfensaft, sind die Kosten immer ein heikles Thema. Anfang des Jahres wurde bekannt, dass der Preis bei beliebten österreichischen Biersorten schon bald wieder ansteigen wird.
"Das wird sich irgendwann beim Preis niederschlagen", erklärte Wirtesprecher Thomas Mayr-Stockinger unlängst gegenüber der Redaktion. Drastisch: Mitarbeiter seien inzwischen teurer als die Ware, so der Branchenkenner.