"Keine Kompromisse"

Eskalation – Pakistan will 200 Taliban getötet haben

Seit Pakistan am Donnerstag Luftangriffe gegen Ziele in Afghanistan geflogen ist, eskaliert der Konflikt zwischen den beiden Ländern.
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12.10.2025, 22:18
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Die Spannungen zwischen Afghanistan und der benachbarten Atommacht Pakistan eskalieren: Bei Gefechten an der Grenze wurden nach Angaben beider Länder Dutzende Soldaten getötet. Kabul und Islamabad machen einander für die Konfrontation verantwortlich. Katar, Saudi-Arabien und der Iran riefen beide Staaten laut Medien zur Zurückhaltung auf.

In der vergangenen Woche soll Pakistan zwei Luftangriffe auf die afghanische Hauptstadt Kabul geflogen haben. Diese sollen dem Anführer der pakistanischen Taliban gegolten haben. Mitglieder des pakistanischen Geheimdienstes erzählten dies gegenüber der DPA. Pakistan hat dies offiziell weder bestätigt noch bestritten.

Afghanistan: "58 tote Pakistani"

Der Sprecher der in Kabul herrschenden islamistischen Taliban, Zabiullah Mudschahid, berichtete von 58 getöteten pakistanischen Soldaten. Außerdem wurden nach seinen Worten 20 Grenzkontrollposten des Nachbarlandes vorübergehend eingenommen. Er sprach von "Vergeltungsaktionen" Afghanistans. Weiter sagte er vor Journalisten, auch neun afghanische Soldaten seien ums Leben gekommen. Auf Bitten Katars habe Afghanistan die Kämpfe eingestellt, nicht aber Pakistan.

Pakistan: "Mehr als 200 tote Taliban-Kämpfer"

Pakistans Militär räumte ein, 23 seiner Soldaten seien ums Leben gekommen. Im Gegenzug seien "mehr als 200 Taliban-Kämpfer und verbündete Militante" getötet worden. Die Angaben beider Seiten ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

Medien in Pakistan berichteten unter Berufung auf Sicherheitskreise, pakistanische Soldaten hätten 19 Grenzkontrollposten in ihre Gewalt gebracht. "Wir werden bei der Verteidigung Pakistans keine Kompromisse machen", sagte Premierminister Shehbaz Sharif. Sein Land schloss Grenzübergänge zum Nachbarstaat.

Eine 2400 Kilometer lange Grenze

Die Nachbarländer teilen sich eine rund 2400 Kilometer lange Grenze, die 1893 zwischen dem damaligen Britisch-Indien und dem Emirat Afghanistan entstand. Der Verlauf der als "Durand-Linie" bekannten faktischen Grenze ist zwischen den Ländern umstritten.

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