Nach Massen-Absagen

Eurovision-Chef spricht jetzt über Song Contest in Wien

Nach den Rückzügen von Irland, Spanien, den Niederlanden, Slowenien und Island meldet sich erstmals ESC-Chef Martin Green zu Wort.
Heute Entertainment
11.12.2025, 13:55
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Die Stimmung rund um den Eurovision Song Contest 2026 ist aufgeheizter denn je. Während Länder wie Irland, Spanien, die Niederlande, Slowenien und Island ihren Rückzug bekanntgegeben haben, reagiert nun erstmals Martin Green, der leitende Verantwortliche des ESC, auf die Welle der Kritik. In einem offenen Brief versucht er, die Fans zu beruhigen und setzt klar auf Deeskalation.

Green zeigt sich tief betroffen von der aktuellen Debatte: Viele Fans seien wegen der Ereignisse im Nahen Osten "sehr bewegt". Er betont: "Wir hören euch. Wir verstehen, warum ihr so starke Gefühle habt." Zugleich erinnert er daran, dass der ESC vor 70 Jahren als Friedensprojekt entstanden sei und dieser Grundgedanke weiterhin gelte: "Der Contest wurde geboren als Symbol für Einheit, Frieden und Hoffnung durch Musik."

Green schlägt versöhnliche Töne an

Gleichzeitig verteidigt er die Entscheidung der EBU, trotz Kritik an Israel festzuhalten: Der Song Contest könne nur funktionieren, wenn alle Entscheidungen "von unseren Regeln geleitet" seien. Politik dürfe den Wettbewerb nicht bestimmen. Green verspricht aber strikte Kontrolle: "Wir werden sicherstellen, dass alle teilnehmenden Rundfunkanstalten die Regeln respektieren – und falls nicht, werden wir es nicht tolerieren und klar benennen."

Das sind die neuen ESC-Regeln

  • Politisch motivierte oder massiv finanzierte Online-Werbung wird radikal eingeschränkt. Staaten und Regierungen dürfen in Zukunft keinen Einfluss mehr auf das Voting nehmen
  • Die Fans haben nur noch 10 Stimmen pro Device – statt zuvor 20.
  • Die Jurys kehren ins Semifinale zurück. In den letzten Jahren entschied dort ausschließlich das Publikum. Jetzt wird wieder streng nach 50/50-Regel kombiniert.
  • Die Fachjurys werden von fünf auf sieben Mitglieder pro Land aufgestockt.
  • Und erstmals müssen zwei der Juroren unter 25 Jahre alt sein.

An die abgesprungenen Länder richtet Green versöhnliche Worte. Besonders Irland, Spanien, Island, Slowenien und die Niederlande hätten "mit großer Würde" argumentiert. Ihre Entscheidungen würden respektiert, man hoffe jedoch auf eine Rückkehr: "Wir werden weiterhin als Freunde mit ihnen zusammenarbeiten, in der Hoffnung, dass sie bald zum Wettbewerb zurückkehren."

Trotz der Boykotte versucht Green, Optimismus zu verbreiten. Der ESC bleibe ein Ort, an dem Musik verbinde, selbst in einer gespaltenen Welt: "In einer herausfordernden Welt können wir tatsächlich durch Musik vereint sein."

Ob sich die Lage rund um den ESC 2026 in Wien damit beruhigt, bleibt abzuwarten. Israel hat seine Teilnahme bereits bestätigt, mehrere Länder bleiben jedoch konsequent bei ihrer Absage. Für die EBU und die Fans beginnt nun eine neue Phase, mit der Hoffnung, dass der Wettbewerb trotz politischer Turbulenzen wieder das wird, was er sein soll: ein Fest der Musik.

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