In einer geheimen Abstimmung kamen die Mitglieder der EBU am Donnerstagabend zum Entscheid, dass alle Länder, somit auch Israel, am "Eurovision Song Contest" weiterhin teilnehmen dürfen. "Eine große Mehrheit der Mitglieder war sich einig, dass keine weitere Abstimmung über die Teilnahme erforderlich sei und dass der Eurovision Song Contest 2026 wie geplant stattfinden solle, allerdings unter Einhaltung zusätzlicher Sicherheitsvorkehrungen", schreibt die EBU in einem Statement zum Ergebnis der Generalversammlung.
Für die EBU bildet der Entscheid ein Zeichen der Unterstützung und des Vertrauens der Mitglieder in den Eurovision Song Contest. Spanien, Slowenien, Irland und die Niederlande haben nun aber angekündigt, im Mai 2026 nicht nach Wien zu reisen. Die Teilnahme Israels ist den Rundfunkveranstaltern aufgrund des Gaza-Konflikts ein Dorn im Auge.
Fakt ist jedoch, auch ohne die Teilnahme Israels wäre das Land am ESC in einer Form vertreten: Der Hauptsponsor Moroccan Oil stammt aus Israel. Die Haarpflegelinie ist seit 2020 ein Geldgeber des Musikcontests. Ist der ESC auf Israel angewiesen?
"Kein Sponsor hat direkten Einfluss auf die redaktionellen Inhalte des Eurovision Song Contest oder auf die Teilnahme eines Mitgliedssenders der EBU. Wir geben kommerziell sensible Informationen über die Sponsoren der Veranstaltung nicht öffentlich bekannt", sagte die EBU einst zu 20 Minuten über den kontroversen Sponsor.
In der Vergangenheit verwies die EBU bei der Israelfrage jeweils darauf, dass der ESC ein unpolitischer Event sei. Fans kritisierten jedoch, dass Russland seit 2022 aufgrund seiner Invasion in die Ukraine ausgeschlossen wird. Sie sehen darin einen Widerspruch.
"Der Vorstand der EBU traf diese Entscheidung nach einer Empfehlung der Referenzgruppe, dem Dachverband des Eurovision Song Contest, die sich auf die Regeln des Wettbewerbs und die Werte der EBU stützte. Die Empfehlung der Referenzgruppe wurde auch vom Fernsehkomitee der EBU unterstützt", sagten die Veranstalter damals.
"Die Entscheidung spiegelt die Besorgnis wider, dass angesichts der beispiellosen Krise in der Ukraine die Teilnahme eines russischen Beitrags am diesjährigen Wettbewerb dem Ansehen des Wettbewerbs schaden würde", so die EBU weiter.