Die evangelische Pfarrgemeinde Gmünd–Waidhofen an der Thaya zählt gerade einmal 480 Mitglieder und ist damit eher klein. Trotzdem betrieb die Gemeinde bisher drei Kirchen: die Friedenskirche in Gmünd, die Kirche der frohen Botschaft in Waidhofen und die Versöhnungskirche in Heidenreichstein.
Jetzt soll die Versöhnungskirche Heidenreichstein verkauft werden. In Heidenreichstein gibt es nämlich nur 36 evangelische Gemeindemitglieder. Wie der ORF berichtet, kann sich die Pfarrgemeinde den Erhalt von drei Kirchengebäuden schlicht nicht mehr leisten.
Während die Kirchen in Gmünd und Waidhofen an der Thaya gut besucht werden, fehlt in Heidenreichstein das Geld. Unter anderem für die dringend nötige Sanierung des Kirchendachs.
Pfarrerin Dace Dišlere–Musta betont, dass nur durch den Verkauf der Versöhnungskirche in Heidenreichstein weiterhin Religionsunterricht, Gottesdienste und Hausbesuche möglich bleiben sollen. Der Verkaufspreis wird grob mit 250.000 Euro angesetzt. Im ersten Schritt soll eine Maklerin beauftragt werden.
"Die Entscheidung, die Kirche zu verkaufen, ist sehr schmerzhaft für die Pfarrgemeinde", sagt die Geistliche. Drei Jahre lang sei bei jeder Sitzung über einen möglichen Verkauf gesprochen worden. Man hätte auch überlegt, die Kirche als Gemeindezentrum weiter zu betreiben, doch das sei laut Dišlere–Musta finanziell nicht zu stemmen gewesen.
Michael Simmer, Superintendent der evangelischen Kirche A.B. in Niederösterreich, unterstützt den geplanten Verkauf. Er erklärte gegenüber dem ORF, dass geänderte Rahmenbedingungen diesen Schritt notwendig machen würden.
Es sei die Frage, ob man viel Geld in die Renovierung in Heidenreichstein stecken soll, obwohl es in direkter Nähe, in Gmünd und Waidhofen an der Thaya jeweils Kirchen gibt. Diese Frage hat die evangelischen Kirche jetzt mit einem "Nein" beantwortet.