Politik

Hamsterkauf-Alarm bei Diesel ab Ende September

Stürmen die Österreicher Ende September die heimischen Tankstellen und kaufen den ohnehin knappen Sprit leer? Genau diese Angst geht um – die Details.

Rene Findenig
In der Politik zittern einige Abgeordnete vor Hamsterkäufen an den heimischen Tankstellen.
In der Politik zittern einige Abgeordnete vor Hamsterkäufen an den heimischen Tankstellen.
Leserreporter

Einerseits startet Anfang Oktober die CO2-Bepreisung in Österreich, die den teuren Sprit noch teurer macht, andererseits ist der Treibstoff so knapp, dass der Nationalrat nun erneut die heimische Notreserve anzapfen muss. Eine explosive Mischung. Alois Schroll von der SPÖ gibt nun im Hauptausschuss des Nationalrats am Freitag der CO2-Bepreisung mit die Schuld, dass nun die Notreserve überhaupt angezapft werden müsse. Und er warnt: Man befürchte dadurch "Hamsterkäufe" in den letzten Septembertagen, die zu der Knappheit bei Treibstoff führen würden.

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    Kein Diesel mehr: Auch Tankstelle zwischen Langenrohr und Tulln betroffen
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    Zu solchen "Vorzieheffekten" von zwei bis drei Tagen werde es wahrscheinlich kommen, reagiert Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) auf die Kritik, beruhigt aber, dass die Notreserven-Entnahme-Verordnung für drei Wochen gelte. Seine Einschätzung: Er rechne nicht damit, dass "die Konsumentinnen und Konsumenten Anfang Oktober absichtlich den Tank leer fahren" und die Nachfrage nach Diesel werde sich danach wieder ausgleichen. Anders sieht es Axel Kassegger (FPÖ), der sich fassungslos zeigt: "Das Eichhörnchen frisst jetzt schon die Vorräte für den Winter auf."

    Aussprache gefordert

    Immer mehr Stimmen wie jene von Karin Doppelbauer (NEOS) fordern nun die Regierung auf, Transparenz zu schaffen. Wie viel Rohöl laut Berechnungen im Winter benötigt wird und wie sichergestellt wird, dass diese Mengen eingelagert werden, müsse auf den Tisch kommen. Auch Melanie Erasim (SPÖ) stellt laut Aussendung der Parlamentsdirektion des Nationalrats die Frage in den Raum, ob der Engpass ab Mitte September nicht absehbar gewesen sei. Eine Aussprache soll es nun geben, Experten und Energieministerin sollen nun vor dem nächsten Wirtschaftsausschuss am 5. Oktober Rede und Antwort stehen.

    Doch zurück zur CO2-Bepreisung, die startet nämlich trotz massiven Widerstands in der Bevölkerung bereits am 1. Okrober und macht den Sprit zusätzlich deutlich teurer. Mit acht bis zehn Cent mehr pro Liter rechnen zum Auftakt die Experten, danach wird Benzin und Diesel Jahr für Jahr jedes Mal weiter ein Stück teurer.