Gesundheit

Omikron dominiert laut Experte in vier Wochen Österreic

Die neue Corona-Variante breitet sich rasant aus. Österreich könnte die Welle bereits im Jänner treffen, so Molekularbiologe Andreas Bergthaler.

Christine Scharfetter
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Der Molekularbiologe Andreas Bergthaler hat die Daten aus Großbritannien auf Österreich umgerechnet.
Der Molekularbiologe Andreas Bergthaler hat die Daten aus Großbritannien auf Österreich umgerechnet.
APA/ROLAND SCHLAGER

Während das Infektionsgeschehen aktuell in Österreich von Tag zu Tag mehr abflacht, bereitet die neue Coronavirus-Variante Omikron den Experten immer mehr Sorgen. So steigen die Infektionszahlen mit Omikron nicht nur in Südafrika rasant an, sondern auch in Dänemark und Großbritannien. Dort gab es kürzlich auch den ersten Omikron-Todesfall.

Stellt sich die Frage, wann die Omikron-Welle nach der derzeitigen Erholung - auf die in den Spitälern allerdings immer noch gewartet wird - treffen wird? Die Antwort lieferte Molekularbiologe Andreas Bergthaler im "Heute"-Gespräch: "Wir müssen wohl davon ausgehen, dass wir Omikron in den nächsten vier Wochen als die häufigste Variante vorliegen haben."

Nein, Comirnaty enthält keinen giftigen Stoff namens ALC-0195

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    Echt oder fake? Diese Frage stellt man sich angesichts der unzähligen Meldungen zum Coronavirus Sars-CoV-2 und seinen Auswirkungen auf die Welt regelmäßig. Hier erfährst du, was dahinter steckt.
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    Getty Images/iStockphoto

    Massiver Anstieg der Infektionszahlen

    Wie der Experte auf diesen Zeitrahmen kommt, ist schnell vorgerechnet: "Die besten Daten gibt es unter anderem in England, da ist es offensichtlich sehr weit fortgeschritten. 30, 40, 50 Prozent diese Woche, zumindest in manchen Regionen inklusive London und das Ganze bei einer Verdoppelungsrate von etwa zwei, zweieinhalb Tagen. Da kann man sich ausrechnen, in England wäre die Welle noch vor Weihnachten."

    "In England wäre die Welle noch vor Weihnachten."

    Lege man diese Daten nun genauso um auf Österreich, dann müsse man hierzulande von einem Omikron-Anstieg in den nächsten vier Wochen rechnen, so Bergthaler. Natürlich könne man diese nicht ganz so pauschal sagen, da jedes Land andere Parameter habe. "Der Impfstoff ist unterschiedlich, wann geimpft wurde ist anders, die Struktur der Gesellschaft ist anders, aber es spricht dennoch viel dafür, dass man die Daten übernehmen kann." Das sehe man derzeit anhand vieler Länder, inklusive England, Dänemark und Südafrika.

    Öffnung mit Maßen

    Dennoch spreche für den Molekularbiologen nichts gegen die aktuellen Öffnungsschritte. "Es gibt schon guten Grund. Einerseits, weil die Infektionszahlen stark gefallen sind und letztlich muss man auch auf die Gesellschaft achten und einen Ausgleich schaffen. Es macht keinen Sinn jetzt jetzt jahrelang in Lockdown zu gehen."

    Gleichzeitig gebe es allerdings Maßnahmen, die man laut dem Experten beibehalten sollte. "Zum Beispiel Maskentragen in Innenräumen, die Vermeidung von großen Menschenansammlungen in Innenräumen, ein verbessertes Contact Tracing und auch eine ausgebaute PCR-Infrastruktur, damit man noch effizienter testen kann. Auch das Homeoffice wäre eine wichtige Überlegung."

    "Die neuen Impfstoffe werden wohl zu spät für die erwartbare Welle im Jänner kommen."

    Die neuen Impfstoffe kommen zu spät

    Da schon im Jänner mit der nächsten Welle zu rechnen ist, empfiehlt er auch nicht auf die neuen Impfstoffe gegen Omikron zu warten. Einerseits, weil die Booster-Impfung mit den bisherigen Vakzinen offensichtlich ganz gut vor einer Ansteckung und einem schweren Verlauf schützt. Andererseits, weil die neuen Impfstoffe nicht vor März oder April erhältlich sein werden. "Die neuen Impfstoffe werden wohl zu spät für die erwartbare Welle im Jänner kommen."

    Auf die Frage, ob wir auch nach Omikron mit weiteren Varianten rechnen müssen, hat Andreas Bergthaler leider eine ernüchternde Antwort: "Ich möchte mir nicht anmaßen, dass ich weiß, was in ein paar Monaten sein wird, aber ich würde einmal stark vermuten, dass Omikron nicht die letzte Variante ist. Das ist anzunehmen." Womit wir allerdings fest rechnen könnten, so der Experte, dass wir schlicht und einfach leider nicht genau wissen, wie sich das Virus weiter entwickelt.