Die Europäische Zentralbank (EZB) hat am Donnerstag über die Leitzinsen im Euroraum entschieden. Sie lässt sie unverändert.
Nach sieben Zinssenkungen seit vergangenem Sommer haben viele Ökonomen mit der Pause gerechnet. Denn mit der Serie hat die EZB die rasante Inflation der vergangenen Jahre in den Griff bekommen. Zudem sind die Folgen des Zollstreits mit den USA für Konjunktur und Inflation unübersichtlich.
Der Einlagenzins bleibt bei 2,0 Prozent, wie die EZB in Frankfurt mitteilte. Die Notenbank erklärte, das Umfeld sei "nach wie vor außergewöhnlich unsicher, vor allem aufgrund von Handelskonflikten".
Jüngst hatte EZB-Direktorin Isabel Schnabel die Erwartungen gedämpft und betont, die Messlatte für eine weitere Zinssenkung liege "sehr hoch". Hauptziel der EZB sind stabile Preise. Im Juni lag die Inflation im Euroraum laut Statistikamt Eurostat bei 2,0 Prozent und damit genau im Ziel der EZB.
Je höher die Inflation, umso geringer die Kaufkraft der Menschen. Aber auch dauerhaft sinkende Preise wollen Zentralbanken vermeiden: Dann könnten Unternehmen und Verbraucher Investitionen in der Hoffnung auf noch günstigere Preise aufschieben – das würde die Konjunktur bremsen.