"Ich kann es mir nicht erlauben, in wichtigen Augenblicken solche Fehler zu machen. Das kotzt mich an." – Isack Hadjar nahm nach dem Baku-Grand-Prix kein Blatt vor den Mund. Der Racing-Bulls-Pilot sammelte zwar als Zehnter einen WM-Punkt, doch im Mittelpunkt stand ein entscheidender Patzer, der ihn gleich mehrfach zurückwarf.
Schon im Qualifying unterlief Hadjar der folgenschwere Ausritt in Kurve 16. Dabei hatte er sich zunächst in eine ideale Ausgangslage gebracht: Gemeinsam mit Teamkollege Liam Lawson und Williams-Pilot Carlos Sainz gehörte er zu jener kleinen Gruppe, die das Timing perfekt traf. Sie drehten ihre schnellen Runden früh, noch bevor Wind und Streckenbedingungen schwieriger wurden.
Lawson und Sainz nutzten das, fuhren sensationell auf die Plätze zwei und drei. Hadjar hingegen war ebenfalls auf Top-Niveau unterwegs – bis ihm in Kurve 16 der Fehler passierte. "Ich habe den Wind nicht einkalkuliert, das war mein Fehler", gestand er. Am Ende blieb nur Startplatz acht.
Ausgerechnet im Grand Prix passierte Hadjar derselbe Schnitzer erneut – wieder in Kurve 16. Diesmal hatte es abermals Konsequenzen: Charles Leclerc, Lando Norris und später auch Lewis Hamilton schlüpften vorbei. Der Franzose fiel von einem möglichen Spitzenresultat zurück und kam schließlich auf Platz zehn ins Ziel.
Dass alle vier anderen Red-Bull-Piloten vor ihm abgewunken wurden, machte den 19-Jährigen zusätzlich sauer. Noch mehr aber ärgerte ihn, dass er denselben Fehler gleich zweimal beging: "Vielleicht hätte ich sowieso auf Rang zehn beendet. Aber es hätte auch ganz anders ausgehen können. Und dass ich mir diesen Schnitzer zweimal erlaube, ist nicht akzeptabel."
Eine harte Analyse des jungen Rookies, der sich trotz Rückschlägen bereits in der Formel 1 etabliert hat. In Zandvoort holte er zuletzt den dritten Platz. Sogar ein Wechsel ins Red-Bull-Hauptteam als Teamkollege von Max Verstappen wurde zuletzt ins Spiel gebracht. Eines scheint klar: Mit seiner selbstkritischen Art könnte der 20-Jährige jedenfalls weit kommen.