Am Samstagabend verkündete der Aston-Martin-Rennstall völlig überraschend, dass der Kanadier den Großen Preis am Sonntag nicht bestreiten werde. Schmerzen im Handgelenk würden dem Sohn von Team-Besitzer Lawrence Stroll bereits wochenlang Probleme bereiten. Die Ärzte hätten dem Kanadier nun zu einem operativen Eingriff geraten.
Nur Stunden zuvor hatte sich Stroll als 14. für das Rennen in Spanien qualifiziert, die Rennkommissare ermittelten dann nach dem Qualifying gegen den Aston-Martin-Fahrer, da Stroll nicht – wie vorgeschrieben – direkt nach seinem Qualifying-Ausscheiden zur Abwaage ging, sondern noch fünf Minuten in der Box verweilte. Und dann auch nicht – wie ebenso vorgeschrieben – dann durch die Boxengasse ging.
Die Handgelenks-Beschwerden sollen den Teamangaben zufolge auf einen Unfall aus dem Jahr 2023 zurückgehen. Stroll hatte sich damals vor dem Saisonstart bei einem Fahrradsturz verletzt und die Testfahrten vor dem Saisonauftakt auslassen müssen, danach aber alle Rennen bestritten. Nun würden sich Spätfolgen bemerkbar machen.
Oder war alles ganz anders? Zumindest wird im Fahrerlager der Formel 1 hinter vorgehaltener Hand heftig getuschelt. So hieß es in der "BBC", Strolls Verletzung habe sich verschlimmert, weil der 26-Jährige nach der Qualifying-Enttäuschung wutentbrannt auf einen Tisch geschlagen haben soll. Gerüchte über einen "Ausraster" des Formel-1-Fahrers halten sich jedenfalls hartnäckig.
Dazu passt auch ein Bericht der "Gazzetta dello Sport". Darin war zu lesen, dass bei Aston Martin über die Stroll-Beschwerden in den letzten Wochen nichts bekannt gewesen sei, auch sei die Belegschaft des Teams nicht, wie üblich, in einer Teamsitzung informiert worden, sondern via E-Mail. Einige im Fahrerlager sind sich sicher: Die Stroll-Verletzung könnte der Anfang vom Ende der Karriere des Kanadiers gewesen sein. Gerüchte über einen Abgang des 26-Jährigen halten sich jedenfalls schon monatelang. Vor allem in Verbindung mit einem möglichen Wechsel von Vierfach-Weltmeister Max Verstappen.
Unklar bleibt derweil, ob und wann der 26-Jährige noch einmal in den Aston Martin steigt. Aktuell sei ein Start bei seinem Heimrennen in Montreal am 15. Juni angepeilt. Wenn nicht, würde Felipe Drugovich als Ersatz parat stehen, obwohl der Brasilianer eigentlich am selben Wochenende die 24 Stunden von Le Mans bestreiten sollte.