Auftakt-Pleite

Fairplay-Ärger – Schweizerinnen nach EM-Start wütend

Die Schweizer Nationalelf verliert das EM-Auftaktspiel gegen Norwegen. Besonders der Umgang der Gegnerinnen mit der Spielzeit sorgt für Ärger.
03.07.2025, 15:07
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"Ich will das nicht kommentieren", sagte "Nati"-Cheftrainerin Pia Sundhage nach der bitteren 1:2-Niederlage im Auftaktspiel der Heim-EM gegen Norwegen. Die Antwort gab die Trainerin, als sie auf das massive Zeitspiel der Norwegerinnen nach dem Führungstor angesprochen wurde.

Gesprächiger war die Schwedin im Vorfeld der Pressekonferenz. Gegenüber "SRF" sagte sie: "Ich bin sehr enttäuscht. Ich bin nicht glücklich, wie Norwegen die Tore erzielt hat. Und auch nicht damit, dass es nur acht Minuten Nachspielzeit gab." Gegenüber dem schwedischen TV wurde sie noch deutlicher.

Pia Sundhage: "Es ist, wie es ist"

"Ich fühle Frustration. Ich bin eine alte Frau, die Fairplay mag. Es könnte sozusagen besser sein", sagte sie. "Es wurden sieben angezeigt, dann dauerte es ewig und es wurden acht Minuten, glaube ich. Es ist, wie es ist. Ich kann nichts dagegen tun, aber jetzt heißt es, die Batterien wieder aufzuladen."

Sundhage war nicht allein mit ihrer Unzufriedenheit. "Das Zeitspiel der Norwegerinnen war ein wenig mühsam", sagte etwa auch Spielerin Riola Xhemaili gegenüber "20 Minuten".

Die junge Schweizerin, die im Testspiel gegen Tschechien noch mit einem Ferslerpass zauberte, führte aus: "Sie haben sich oft hingelegt. Man will doch ein attraktives Fußballspiel bieten und nicht alle zwei Minuten am Boden liegen. Aber gut, da kann man nicht viel machen." Ana-Maria Crnogorcevic sagte: "Wir müssen uns selber an die Nase fassen. Wenn man in Führung ist, ist das doch normal – wir würden das vielleicht auch machen." Man dürfe sich nicht darüber aufregen.

Riola Xhemaili glaubt an Sieg gegen Island

"Ja, das regt auf. Anders kann man es nicht sagen", meinte Noemi Ivelj, eines der großen Schweizer Talente. "Wir wissen aber ja schon aus dem letzten Spiel, wie Norwegen drauf ist. Das ist Fußball – und damit müssen wir umgehen können." Damit sprach die junge Schweizerin das letzte Spiel gegen Norwegen in der Nations League vor einem Monat an.

Damals ärgerten sich die Schweizerinnen bereits über das fehlende Fairplay der Norwegerinnen. Großer Diskussionspunkt bei den Nati-Stars war Anfang Juni das entscheidende Tor von Vilde Böe Risa in der vierten Minute. Der Grund: Die Schweiz spielte den Ball, der Luft verloren hatte, ins Aus, Norwegen hielt sich aber nicht an den grundsätzlichen Fairplay-Gedanken, den Ball zurückzugeben. Stattdessen erzielten sie ein Tor.

Und nun also wieder Ärger mit den Norwegerinnen! Das Gute für die Schweizerinnen jedoch: Jetzt haben sie noch zwei Gruppenspiele vor der Brust – noch ist alles möglich bei dieser Heim-EM. Das wissen auch Xhemaili und Co. Die 22-Jährige meinte: "Wir haben gezeigt, was wir können." Alles also für einen Sieg gegen Island? "Hundert Prozent!"

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